"Act of God" in der Kunststation St. Peter

Plastikfitzelchen im Kirchenraum

Die irische Künstlerin Claire Morgan will mit ihrer bunten Kunstinstallation "Act of God" die Menschen für eine bessere Umwelt motivieren. Zu sehen ist die Ausstellung in der Kunststation St. Peter in der Kölner Innenstadt.

Claire Morgans "Act of God" / © Christopher Clem Franken
Claire Morgans "Act of God" / © Christopher Clem Franken

Seit einigen Wochen wirkt die Kunststation St. Peter in Köln wie verzaubert. Von 14 Meter Höhe hängen an 600 dünnen, dicht gedrängten Nylonfäden bunte Plastiktütenfitzelchen herunter, die sich drei Meter über dem Boden zu einem Ball verdichten. Und wenn die Sonne durch die Kirchenfenster scheint, dann tanzen sie wie bunte Lichter im Raum.

Mit ihrer Installation "Act of God", zu deutsch “Höhere Gewalt”, spielt die Künstlerin Claire Morgan auf einen dramatischen, unkontrollierten Vorgang an, einem Meteoriteneinschlag vergleichbar, und setzt sich poetisch wie kritisch mit dem zerstörerischen Potential des Menschen gegenüber der Umwelt auseinander. Der sorglose Umgang mit Plastiktüten weltweit birgt große Gefahr für die Natur zu Wasser wie auf dem Land. Mit höherer Gewalt hat die Naturzerstörung nichts zu tun, so die Künstlerin.

Verstörend ist ihre Arbeit in der Taufkapelle von St. Peter. Dort hat sie Tausende von toten Fliegen an Nylonfäden zu einer filigranen Kugel geformt. Sie erzählt in dieser Arbeit von der chaotischen Lebendigkeit der Natur, die der Mensch mit Ordnungszwängen zu bändigen versucht, aber ihre Schönheit nicht verliert.

Sowohl diese Fliegenskulptur wie auch die Installation mit den bunten Plastiktütenteilchen sind sehr fragil – ein Windstoß könnte sie zerstören. Kurator Guido Schlimbach sieht darin auch ein Bild für die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens, die niemand absichern kann.