Nachrichtenarchiv 06.08.2010 18:57

Der Abend an dem Heinz Erhardt nicht auftrat

Heinz Erhardt wollte Konzertpianist werden, aber sein Großvater verbot es ihm. Er hat Theatermusik komponiert, aber sein Vater fand sie mäßig. Opernregie interessierte ihn, doch er traute sich das nicht zu. Ebenso wenig die Shakespeare-Rollen, die ihm angeboten wurden, als er schon berühmt war. Er blieb bei den Unterhaltungsfilmen, die er selbst läppisch fand. Er blieb der Spaßmacher, den alle in ihm sahen und liebten. Nicht geliebt zu werden, fürchtete er so sehr, dass er nichts anderes mehr konnte, als allen Spaß zu machen.

 (DR)

Ein hochbegabter Künstler, eingesperrt im Klischee seiner selbst. Ein Trinker. Ein immernetter Kollege. Ein Koleriker. Eine Deutsche Seele, die sich krümmt wie ein Fragezeichen zwischen Anpassung, Narzismus und dem tief verborgenen Wunsch, anders zu sein.