Ein Theaterprojekt mit Sinti und Roma

HASS

Drei Roma und fünf Sinti aus Köln stehen im Freien Werkstatttheater auf der Bühne und erzählen von ihrem Leben in einer Welt der Ausgestoßenen und sozial Benachteiligten, in der immer öfter die Gewalt eskaliert.

Sinti und Roma aus Köln / © MEYER ORIGINALS
Sinti und Roma aus Köln / © MEYER ORIGINALS

Mit Videobotschaften und musikalischen Einlagen setzt Regisseur Stefan Herrmann einen Gegenpol zu dieser Tristesse: Er lässt die Laiendarsteller in Videobotschaften ihre persönlichen Geschichten erzählen und zeigt ihre Ängste, ihre Werte, ihr Familienleben und das Dilemma, die eigene Kultur und Herkunft zu lieben, gleichzeitig aber genau dafür angefeindet zu werden.

Das ist eine Idee, die dramaturgisch voll aufgeht; die das Publikum mitnimmt, es unterhält und am Ende vielleicht sogar vom ein oder anderen Vorurteil befreit.
Kaum zu glauben ist, dass hier Laien-Darsteller auf der Bühne stehen. So realistisch und mit unglaublicher Leichtigkeit wie die jungen Männer und Frauen diese Perspektivlosigkeit, in der sie vermeintlich leben, transportieren.

Grundlage des Stückes ist der Film "Hass" von Mathieu Kassovitz, der in Pariser Vorstädten spielt und eine Gruppe Jugendliche zeigt, die erlebt, wie ein Freund von der Polizei ins Koma geprügelt wird. Einer von ihnen schwört Rache. Der Regisseur Stefan Herrmann verlegt genau diese Geschichte in die Lebenswelt der Sinti und Roma in Deutschland, die – wie jüngste Studien belegen – von der Mehrheit hierzulande abgelehnt werden.