Michelle Bachelet: Kein Maulkorb für den Papst

Freie Meinung

Chiles Präsidentin Michelle Bachelet sichert Papst Franziskus für seinen Besuch in dem südamerikanischen Land freie Meinungsäußerung zu. Sie widerspricht damit den früheren Aussagen von Evo Morales, Chile verpasse dem Papst einen Maulkorb. 

Hund mit Maulkorb (Symbolbild) / © Marcus Brandt (dpa)
Hund mit Maulkorb (Symbolbild) / © Marcus Brandt ( dpa )

Im Januar wird Papst Franziskus nach Chile aufbrechen. Wie es bei solchen Anlässen üblich sei, habe der Papst die Freiheit, all das anzusprechen, was er für wichtig erachte, versicherte Chiles Präsidentin Michelle Bachelet laut lateinamerikanischen Medienberichten am Mittwoch. Es gebe seitens ihrer Regierung keinerlei Einschränkungen.

Vorwurf von Morales: Chile verpasse dem Papst einen Maulkorb

Kürzlich hatte Boliviens Präsident Evo Morales dem Nachbarland Chile vorgeworfen, Papst Franziskus einen Maulkorb in dem seit Jahren schwelenden Streit um einen Meereszugang verpassen zu wollen. Morales ging dabei auf eine Äußerung des chilenischen Botschafters am Heiligen Stuhl ein. Mariano Fernandez hatte angesichts einer bevorstehenden Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag in Sachen Meereszugang Zurückhaltung gefordert.

Etwaige Äußerungen des Papstes zu dieser Angelegenheit könnten "entstellt" und instrumentalisiert werden. Papst Franziskus will vom 15. bis 18. Januar Chile besuchen; anschließend reist er weiter nach Peru.

Diplomatische Spannungen zwischen Chile und Bolivien

Bolivien fordert von Chile einen Zugang zum Meer, nachdem es die Anbindung an den Pazifischen Ozean im sogenannten Salpeterkrieg (1879-1884) verloren hatte. Der Fall beschäftigt den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Zwischen beiden Ländern gibt es wegen des Streits seit Jahren diplomatische Spannungen.

 


Quelle:
KNA