Das Erzbistum Berlin umfasst das Land Berlin, den größten Teil Brandenburgs sowie Vorpommern und einen kleinen Teil Sachsen-Anhalts. In seinen derzeit 103 Kirchengemeinden leben rund 412.000 Katholiken, davon rund 325.000 in Berlin. Während die Zahl der Katholiken im Raum der Bundeshauptstadt wächst, geht sie in den ländlichen Gebieten zurück.
In seiner jetzigen Form wurde das Erzbistum 1994 errichtet. Erzbischof Dr. Heiner Koch übernahm die Bistumsleitung am 19. September 2015. Bischofssitz ist die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte.
Die historischen Wurzeln der Erzdiözese reichen bis ins 10. Jahrhundert. Die alten Bistümer Brandenburg, Havelberg, Kammin und Lebus gingen während der Reformation unter; erst im 18. Jahrhundert gab es wieder eine nennenswerte katholische Minderheit in der Region. Seit 1821 bestand eine "Fürstbischöfliche Delegatur für Brandenburg und Pommern" im Erzbistum Breslau. 1930 erhob Papst Pius XI. die dazu gehörenden Gebiete zum selbstständigen Bistum.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Teil östlich der Oder einschließlich der Hafenstadt Stettin an Polen und kam 1972 zu neu gegründeten polnischen Diözesen. Das Bistum Berlin wurde im selben Jahr unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt. Während der Teilung Deutschlands war es bis zum Ende der DDR eine der wenigen innerdeutschen "Klammern"; der Bischof war Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und der damaligen Berliner Bischofskonferenz. Zu der nach der Vereinigung Deutschlands errichteten Kirchenprovinz Berlin gehören die Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz. (KNA)
01.12.2018 - 08:48
Jeden Tag ein Impuls: Die deutschen Bischöfe haben für DOMRADIO.DE ihre Gedanken zum Advent formuliert. Den Auftakt macht Erzbischof Heiner Koch aus Berlin. Er berichtet über mutige Firmlinge in der Diaspora.
Ich verbringe viele Stunden in meinen bischöflichen Dienst im Auto. Ich fahre viel im flächenmäßig großen Bistum von der sächsischen Grenze bis zur Ostsee. Hier kann ich viel Nachdenken, hier reflektiere ich auch das, was ich erlebe. Wie oft ich erleben kann, dass Gott auch und gerade vielleicht in diesem Land wo, so wenige Christen leben, ganz lebendig und gegenwärtig ist. Wo es Menschen gibt, die voller Mut sich auf diesen Gott und das Evangelium einlassen. Ich habe das zum Beispiel erlebt, als ich jüngst bei einer Firmung war. Der Pfarrer hatte mich auf die Firmlinge vorbereitet. Es seien nur wenige und die Gemeinde sei müde. Es gebe dort keine Zukunft und die Menschen um uns herum würden sie nicht annehmen. Sie würden den Glauben nicht übernehmen, es sei furchtbar trostlos.
Ich kam in die Kirche zur Firmung. Fünf Firmlinge sollte ich firmen. Die Kirche war voller junger Menschen. Erstaunt blicke ich den Pfarrer und er strahlt und sagt: Das sind alles Freundinnen und Freunde der Firmlinge! Zwei von ihnen haben ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden eingeladen. Und viele junge Menschen, die alle nicht getauft sind, sind gekommen mit ihren Lehrern und mit dem Schulleiter. Sie haben dort zum ersten Mal Kirche erlebt und den Glauben und irgendetwas von Gott gehört. Wer weiß, was das auslöst? Aber eines ist klar: All das wäre nicht möglich gewesenm, wenn nicht da zwei Firmlinge mutig und voller Gottvertrauen gesagt hätten: Wir laden unsere Freundinnen und Freunden ein. Sie sind gekommen. Und Gott konnte Großes wirken, weil es diese mutigen Firmlinge gibt. Ich wünsche uns allen, Ihnen allen, gerade in dieser Adventszeit eine mutige Zeit. Ich wünsche Ihnen den Mut, den Gott hatte, als er Mensch wurde und sich auf die Menschen eingelassen hat - ohne zu wissen, wie es genau ausgeht. Ich wünsche Ihnen wirklich den Mut eines Christen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie gerade als mutige Christen erfahren, wie mutig Gott es mit Ihnen meint. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit. Erfahren Sie den mutigen Gott und beweisen Sie den Mut als Mensch und als Christ in Fülle zu leben.
Ihr Heiner Koch
Erzbischof von Berlin
Das Erzbistum Berlin umfasst das Land Berlin, den größten Teil Brandenburgs sowie Vorpommern und einen kleinen Teil Sachsen-Anhalts. In seinen derzeit 103 Kirchengemeinden leben rund 412.000 Katholiken, davon rund 325.000 in Berlin. Während die Zahl der Katholiken im Raum der Bundeshauptstadt wächst, geht sie in den ländlichen Gebieten zurück.
In seiner jetzigen Form wurde das Erzbistum 1994 errichtet. Erzbischof Dr. Heiner Koch übernahm die Bistumsleitung am 19. September 2015. Bischofssitz ist die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte.
Die historischen Wurzeln der Erzdiözese reichen bis ins 10. Jahrhundert. Die alten Bistümer Brandenburg, Havelberg, Kammin und Lebus gingen während der Reformation unter; erst im 18. Jahrhundert gab es wieder eine nennenswerte katholische Minderheit in der Region. Seit 1821 bestand eine "Fürstbischöfliche Delegatur für Brandenburg und Pommern" im Erzbistum Breslau. 1930 erhob Papst Pius XI. die dazu gehörenden Gebiete zum selbstständigen Bistum.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Teil östlich der Oder einschließlich der Hafenstadt Stettin an Polen und kam 1972 zu neu gegründeten polnischen Diözesen. Das Bistum Berlin wurde im selben Jahr unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt. Während der Teilung Deutschlands war es bis zum Ende der DDR eine der wenigen innerdeutschen "Klammern"; der Bischof war Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und der damaligen Berliner Bischofskonferenz. Zu der nach der Vereinigung Deutschlands errichteten Kirchenprovinz Berlin gehören die Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz. (KNA)