167.504 Menschen sind im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten. Dazu kommen noch diejenigen, die innerlich schon lange mit der Kirche abgeschlossen haben. Im heutigen Evangelium geht es auch darum, dass sich Jünger von Jesus zurückziehen. Viele der Jünger murren, es sei unerträglich, was Jesus sage.
Wollt auch ihr weggehen?
Weihbischof Ansgar Puff verdeutlicht, dass Jesus den wenigen, die bleiben, ein Angebot von Freiheit mache. Freiheit meint mehr als nur freie Entscheidungen, es sei ein "Wort ewigen Lebens", so der Weihbischof. Im Evangeliumstext von diesem Sonntag heißt es: „Du hast Worte ewigen Lebens“. In seiner Predigt erläuterte Weihbischof Puff drei Worte ewigen Lebens: Freiheit, das Kreuz und der Leib Christi.
Er erzählt von seiner Zeit als junger Mensch, von einer Glaubenskrise. Obwohl er in einer katholischen Familie aufwuchs, brachten Oberflächlichkeiten, Neid und Streit Ansgar Puff zum Zweifeln. Auch Skandale in der Kirche und eine schlechte Erfahrung mit einem Priester ließen viele Fragen offen. Und doch kam er zu der Erkenntnis, dass Jesus ihm die Freiheit gelassen habe.
Das Kreuz verharmlost nicht
Man muss sich also keine Sorgen machen um die Menschen, die nur punktuell in die Kirche kommen, auch ihnen schenke Gott die Freiheit, so Puff. Zu den Worten ewigen Lebens gehöre weiterhin das Kreuz oder auch die Feindesliebe. "Wie sollte der Gute die Bösen lieben, ohne zu leiden?" fragt die Philopsphin Simone Weil. Daran wird deutlich, dass das Kreuz nichts verharmlose, so Puff.
Die Auferstehung gehöre zum Kreuz, dem Tod wurde also die Macht genommen. Nur der ewige Gott könne die Liebe dahinter zur Wirklichkeit werden lassen. Das dritte Wort, welches Weihbischof Puff näher erläutert, ist der Leib Christi. Gott setzt einen Prozess der Wandlung in Gang, diese Präsenz Christi will auch den Menschen in seiner ganzen Art und Weise immer wieder verwandeln. Abschließend sagt Weihbischof Puff, dass die "Worte ewigen Lebens" die Antworten Gottes seien, die er uns anbiete.
