Pontifikalamt im Kölner Dom

Welttag der Armen

Weihbischof Ansgar Puff und Generalvikar Dominik Meiering riefen am ersten Welttag der Armen dazu auf, den Blick auf die Ärmsten der Gesellschaft zu verändern. Sie könnten helfen, das Evangelium besser zu verstehen.

Kölner Dom  / © Alexander Foxius (DR)
Kölner Dom / © Alexander Foxius ( DR )

Generalvikar Dominik Meiering hat sich in seiner Predigt dem ersten Welttag der Armen gewidmet. In einer eindringlichen Botschaft habe sich Papst Franziskus an alle gewendet, die Augen für die Realität der Armut zu öffnen, sagte Meiering. Die Begegnung mit den Armen sei nicht einseitig. Stattdessen könnten die Armen auch Lehrmeister sein, die helfen, den Glauben konsequenter zu leben.

In der Erwartung der Veränderung

Wichtig sei es, sich dem Blick der Armen zu stellen. "Ertragen wir die Wahrheit? Oder ist es nicht so, dass wir in der Gefahr stehen, am Ende die Armen noch ärmer zu machen, indem wir Ihnen zum Beispiel vorenthalten, ihre Familien zu sich zu holen, nachdem sie in der Flucht schon genug Armut erleben mussten?"

Der Wohlhabende lebe im Gefühl einer scheinbaren Unendlichkeit. Es gehe immer irgendwie weiter von Erfolg zu Erfolg, von Gewinn zu Gewinn. Alles sei wohl geordnet und deshalb müsse alles daran gesetzt werden den Status Quo zu erhalten. "Der Arme hingegen - und von ihm können wir lernen - lebt in der Erwartung der Veränderung, oft auf eine entscheidende Wende in seinem Leben, auf eine Verbesserung seiner Lage."

"Die Armen als Ressource"

Weihbischof Ansgar Puff verwies auch auf den Welttag der Armen. "Vor einem Jahr hatte Papst Franziskus die Wohnungslosen aus ganz Europa zu sich nach Rom eingeladen. Er wollte mit ihnen zusammen den Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit feiern. Damals waren auch einige aus unserer Diözese dabei, die ich auch heute hier in der Kirche begrüßen darf."

Weihbischof Puff sagte weiter: "Es entstand die Idee einen Tag zu suchen, an dem jedes Jahr an die Armen gedacht werden kann  - ein Welttag der Armen. Zum ersten Mal feiert die Kirche in der ganzen Welt heute diesen Tag. Und so darf ich Sie alle herzlich begrüßen zu diesem Festtag, an dem wir darüber nachdenken wollen, dass die Armen kein Problem sind, sondern - wie der Papst sagt - eine Ressource,  die uns hilft besser, das Evangelium zu verstehen."

Zum ersten Mal wird an diesem Sonntag der von Papst Franziskus eingeführte "Welttag der Armen" gefeiert. Im Erzbistum Köln wird dieser besondere Tag mit einem Gottesdienst im Kölner Dom begangen. Dazu haben der Generalvikar des Erzbischofs von Köln, Dominik Meiering, und der Bischofsvikar für die Armen und die Caritas, Weihbischof Ansgar Puff, herzlichst zum Kapitelsamt in den Kölner Dom eingeladen. Das Erzbistum Köln freute sich, vor allem die Armen und Bedürftigen zur Feier der Liturgie zu empfangen. Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Elena Szuczies. An der Orgel: Winfried Bönig.


Papst Franziskus empfängt Obdachlose / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus empfängt Obdachlose / © Cristian Gennari ( KNA )