Weltmissionssonntag - Prälat Sauerborn ruft zur Werbung für den Glauben auf

Glaube kommt vom Hören

domradio.de übertrug am 30. Sonntag im Jahreskreis, dem Sonntag der Weltmission, das Kapitelsamt in lateinischer Sprache live aus dem Kölner Dom. Zelebrant war Domkapitular Prälat Josef Sauerborn. In seiner Predigt ging er auf die Frage ein: Soll die Kirche werbender auftreten und besseres Image produzieren? Ja, freilich ist der Glaube kein Markenartikel, der in Werbespots angepriesen werden kann. Er ist keine freie Manövriermasse und lässt sich nicht auf attraktive Themen zusammenstreichen wie eine Produktpalette.

 (DR)

Alles Ansichtssache? Das ist die heute gängige Meinung. Die Bibel sieht es anders. Die Bibel stiftet dazu an, anders zu sehen. Sie lehrt uns, nicht bloß auf uns selbst, sondern ebenso die anderen zu achten. Gottes Wort öffnet uns die Augen. Es bringt uns dazu, Übersehenes und Übersehene zu sehen. Erst der Glaube bringt Farbe in das Grau-in-Grau des Lebens: Gott selbst rückt unsere Welt ins rechte Licht.

Wortgottesdienst
Erste Lesung
Nach Jesaja an den vorigen Sonntagen hören wir heute den Propheten Jeremia. Er hat immer wieder Unheil angekündigt für den Fall, dass das Volk an Gott zweifelt. So ist es nun gekommen, und in dieser Notsituation findet Jeremia tröstende Worte für die nach Babylon Verschleppten. Gott vergisst sein Volk nicht.

Zweite Lesung
Während die erste Lesung und das Evangelium aufeinander abgestimmt sind, läuft der Lesungstext aus dem Neuen Testament als so genannte Bahnlesung oft nebenher. Ein inhaltlicher Bezug lässt sich daher manchmal nur schwer herstellen; an diesem Sonntag ist dies wieder der Fall. Wir erhalten einen Einblick in die Argumentation des Briefautors speziell im Blick auf die „Hebräer", also die judenchristlich geprägten Gemeinden.

Evangelium
Mit den Heilungswundern zeigt Jesus, dass das Reich Gottes in ihm schon angebrochen ist. Bemerkenswert an dieser Blindenheilung ist die Verbindung mit dem Glauben: „Dein Glaube hat dir geholfen." Es geht bei den Wundern also nicht um, plakativ gesagt, „Zaubertricks" - vielmehr stehen sie im Dienste der Verkündigung: Sie sollen zum Glauben, zum Bekenntnis zu Jesus führen.

(Quelle: Messbuch 2009, Butzon & Bercker Verlag)