Kapitelsamt im Kölner Dom

Vierter Fastensonntag – Laetare –

In seiner Predigt blickt Domkapitular Markus Bosbach auf die Geschichte Israels, die Bedeutung des Sabbats und Gottes Antwort auf menschliche Zurückweisung.

Blick auf den Kölner Dom / © trabantos (shutterstock)

Die Tageslesung habe einen Blick in die Geschichte Israels, auf das Ende des Königreichs Juda und auf die Zerstörung Jerusalems gegeben.

Die Untreue gegenüber Gott erfasste dort das ganze Volk, stellt Domkapitular Bosbach fest. Und so kam es im Jahr 586 v. Chr. sei es zum Zusammenbruch des Reiches gekommen.

Der Zorn des Herrn gegen sein Volk wurde so groß, "dass es keine Heilung mehr gab", so Domkapitular Bosbach. "Wo der Mensch sich Gott verschließt, und sich dem Eigennutz und dem Unrecht verschreibt, wird Gott ohnmächtig. Dort ist Heilung ohne Untergang nicht mehr möglich."

Sabbat – Ruhe

Der Sabbat sei nicht mehr gehalten worden zu dieser Zeit, "daher kommt Unglück über das Land."

Wenn ein Volk das Gebot des Sabbats missachte, werde es auch für den Einzelnen "schwieriger, nach dem Gebot Gottes zu leben". Dennoch sei es "immer möglich", freie Zeit zu finden, in der die Seele zu Gott finden könne, so der Domkapitular.

Die Antwort Gottes

"Die Menschen haben die Gebote, die Gott ihnen gegeben hatte, missachtet. Was kann Gott noch tun, wenn die Menschen das, was er ihnen schenkt, zurückweisen?", fragt Domkapitular Bosbach. Eine Antwort auf diese Frage gebe das Evangelium: Jesus, in seinem nächtlichen Gespräch mit Nikodemus:

"Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat." Gott lasse uns nicht im Stich, so Bosbach.

Übertragung

DOMRADIO.DE übertrug am vierten Fastensonntag das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom.mit Domkapitular Markus Bosbach. Gesungen hat ein Quartett der Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane. An der Orgel: Winfried Bönig.

„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat." (Joh 3,16)

LAETARE

Freue dich!
ruft uns die Liturgie zu
ohne Rücksicht
auf die Stimmung
am 14. März 2021

Vieles spricht gegen
die Freude
in einer Welt und Kirche
die viele nicht mehr verstehen

Wo eigene Kraft versagt
ist Glaube gefragt –
doch wenn der nicht mehr trägt?

Letzter Halt: In der Nacht
den Weg zu Jesus finden
und hören wie Nikodemus
Gott liebt die Welt so sehr –
kein Mensch soll verloren gehen

Glaube, der daran festhält
hat Bestand unter dem Kreuz

Rica E. Friedberg

Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, März 2021, www.tedeum-beten.de


Laetare-Sonntag: Zeit zum Innehalten / © Maike Müller (KNA)
Laetare-Sonntag: Zeit zum Innehalten / © Maike Müller ( KNA )

Winfried Krane / © Tomasetti (DR)
Winfried Krane / © Tomasetti ( DR )
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