Kapitelsamt im Kölner Dom

Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis

domradio.de übertrug am siebzehnten Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit. Es sang die Schola des Kölner Domchores unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling. An der Orgel: Domorganist Winfried Bönig

Kölner Dom / © Jörg Loeffke (KNA)
Kölner Dom / © Jörg Loeffke ( KNA )

In seiner Predigt widmete sich Domprobst Prälat Gerd Bachner den materiellen und immateriellen Schätzen des Lebens. Das seien zum Beispiel Gegenstände, der Ehepartner - und vor allem auch der Glaube.

"Einen Schatz zu finden - das kann einem viel bedeuten, das kann einem Leben eine neue Richtung geben." So hätten auch die heiligen drei Könige in Jesus einen Schatz gefunden. In Anlehnung an einen Ausschnitt aus dem Matthäusevangelium, in dem Jesus das Reich Gottes mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben liege, verglich, lud der Domprobst auf Erkundungstour ein: "Gehen wir, liebe Brüder und Schwestern, mit den heiligen drei Königen und dem Mann vom Acker auf diese Schatzsuche in unserem Leben." 

Es gibt viele Schätze zu finden

Verschiedene Aspekte können bei dieser einmaligen und bei jeder weiteren Schatzsuche helfen: Zunächst müsse man den Schatz entdecken und wie der Mann im Evangelium seinen Acker umgraben; sich Zeit nehmen für Stille, geistliche Betrachtungen und menschliche Begegnungen. Vielleicht sei dieser Schatz ein Wort aus der Bibel, ein anderer Mensch, Musik oder ein Ort im Dom.

Schätze seien zum Beispiel überall dort, "wo wir Menschen begegnen, wo uns die Augen aufgehen; in der Natur, in der wir auf einmal mehr sehen, als wenn wir nur vorbeihuschen, aber auch in einem Dom, in dem wir das hörende Herz haben und Gott in unserem Leben ein wenig Raum geben." Vielleicht sei gerade die aktuelle Urlaubs- und Sommerzeit genau die richtige Phase, so einen Schatz zu entdecken.

"Wo mein Schatz ist, ist auch mein Herz"

Es reiche indes nicht aus, diesen Schatz nur gefunden zu haben. Es gehe in einem zweiten Schritt darum, den Schatz auch zu erwerben. Denn Begeisterung verfliege sehr schnell. Damit sich etwas nachhaltig verankere, müsse man aus der Rolle des Zuschauers zum Beteiligten werden: "Wo mein Schatz ist, da ist auch mein Herz", zitierte Bachner aus der Lesung und resümierte: "Da, wo mein Herz ist, da habe ich Kraft, da finde ich Wege, da habe ich auch Zeit".

Der Prälat fasste noch einmal zusammen: "Gott lädt uns ein auf Entdeckungsreise zu gehen - im alltäglichen Leben aber auch in Beziehung zum lebendigen Gott; die Schätze des Lebens und des Glaubens zu entdecken, die mein Leben wirklich tragen; die Schätze zu entdecken, die mein Leben prägen und dabei den Schatz des Glaubens nicht aus den Augen zu verlieren."