Pontifikalamt zum Liborifest im Paderborner Dom

Tag des Landvolks

domradio.de hat anlässlich des Libori-Triduums aus dem Paderborner Dom das Pontifikalamt mit dem Landvolk übertragen. Es predigte der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom

 (DR)

In seiner Predigt kam Weihbischof Boom auf jenes Marienzepter zu sprechen, das vor vielen Jahren aus einer Kirche gestohlen und kürzlich an das Erzbistum Paderborn anonym zurückgegeben worden war.

Ein Zepter sei zwar ein Herrschaftssymbol, sagte er, doch in der Hand Mariens sei es in besonderer Weise zu verstehen: Das Zepter verweise auf die Gottesherrschaft, in der mit den Worten des Lukasevangeliums der Größte wie der Kleinste und der Führende wie der Dienende werden solle. "Das Zepter des Herrschens ist das Zepter des Dienens", so Weihbischof Boom. Wer dieses Zepter der Gottesherrschaft trage, sei ganz für seinen Nächsten da und versuche, zum Diener zu werden. Der letzte Platz, der Platz des Kleinsten und des Dienenden, sei aber eingenommen von Jesus selbst, fuhr der Weihbischof aus Würzburg fort. Daher sei das Zepter der Gottesherrschaft letztlich eine Nummer zu groß für den Menschen. 

Weihbischof Boom machte auch das Leitwort des diesjährigen Libori-Festes zum Thema seiner Predigt: "Du bist die Zuflucht der Armen in ihrer Not". Dieses Wort ermutige dazu, für die Menschen das zu sein, was Gott immer sein wird: eine Zuflucht. Wenn sich Menschen ihren Nächsten zuwendeten und Verantwortung für die Welt übernähmen, werde Gottes Herrschaft greifbar. Aktuell sei dies derzeit vor allem mit Blick auf die vielen Flüchtlinge von Bedeutung, die derzeit nach Deutschland kämen und hier ein Obdach und Lebensmöglichkeiten suchten. Zugleich machte Weihbischof Boom deutlich, dass Menschen oft auch an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gerieten. "Für den Gläubigen liegt alles Vermögen bei dem, den wir Gott nennen und der uns in Jesus Christus seine Nähe gezeigt hat", sagte er. "Wie Maria können wir unser Ja und Amen zum Willen Gottes sagen. Als Getaufte und Gefirmte ist uns das Zepter des Dienens in die Hand gegeben."

(Erzbistum Paderborn)


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