Pontifikalamt mit Weihbischof Manfred Melzer aus dem Kölner Dom

Mariä Himmelfahrt

domradio überträgt am Hochfest Mariä Himmelfahrt - oder genauer: Der "leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel" das Pontifikalamt mit Weihbischof Manfred Melzer aus dem Hohen Dom zu Köln. Der Kölner Domchor singt unter der Leitung von Eberhard Metternich die Missa Missa Octavi Toni von Orlando die Lasso. An der Orgel hören Sie Domorganist Ulrich Brüggemann.

 (DR)

Mariä Himmelfahrt am 15. August gilt als das bedeutendste Marienfest der römisch-katholischen Kirche. Einige orthodoxe Kirchen feiern das Fest wenige Tage später. Einen Gedenktag für die Gottesmutter Maria kennt das frühe Christentum bereits seit dem fünften Jahrhundert. Heute mischen sich in dem katholischen Hochfest Tradition und Frömmigkeit, Volksglaube und tief empfundene Religiösität. Mariä Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag im Saarland sowie Teilen Bayerns und einer Reihe überwiegend katholischer Länder.

Die Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel wurde 1950 vom katholischen Lehramt zum Dogma erhoben, was zu einer Aufwertung des Marienfestes bei katholischen Christen führte. Das Fest ist in vielen Regionen, vor allem in Süddeutschland, auch mit einer Kräuterweihe verbunden und zeigt so eine enge Verbindung mit dem Brauchtum. Die geweihten Kräuter sollen Menschen und Nutztiere vor Gefahren wie Krankheit, Gewitter oder Feuer beschützen.

Die religiöse Textsammlung «Legenda Aurea» (Goldene Legende) aus dem Mittelalter enthält eine Erzählung aus der Volksfrömmigkeit, nach der Jesus Christus selbst nach dem Tod seiner Mutter erschien, um sie auf ihrem Weg in den Himmel zu begleiten. Über die Himmelfahrt Mariens wird allerdings nicht in der Bibel berichtet. Die feministische Theologie bewertet die Figur Maria als Symbol für den weiblichen Anteil Gottes, der zur «Ganzwerdung» des Menschen beiträgt.

Die Himmelfahrt ist zudem ein bekanntes Religionsgeschichtliches Motiv: Die biblischen Erzählungen von Christi Himmelfahrt halten die Hoffnungen auf ein jenseitiges Paradies wach. Nach dem hebräischen Teil der Bibel hob es neben dem frommen Henoch auch den Propheten Elia empor. Im Islam ist der Aufstieg des Religionsstifters Mohammed durch sieben Himmel bis vor Gottes Thron überliefert. Die moderne Theologie interpretiert den Himmel als ein endgültiges «Bei-Gott-Sein».