Pontifikalamt aus dem Kölner Dom

Fest der Darstellung des Herrn

domradio.de übertrug am Fest der Darstellung des Herrn das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit dem Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki. Es sang das Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Eberhard Metternich und Matthias Böhnke. An der Orgel: Winfried Bönig

Kölner Dom (dpa)
Kölner Dom / ( dpa )

Vom Marien- zum Christusfest

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden erst zu "Darstellung des Herrn" in Kirchen und Privathäusern die Krippen und die Weihnachtsbäume abgebaut: Am 2. Februar, am im Volksmund so bezeichneten Tag "Mariä Lichtmess", endete endgültig die Weihnachtszeit.

Es ist eines der ältesten Feste der christlichen Kirche: Seit Anfang des 5. Jahrhunderts wurde es in Jerusalem am 40. Tag nach der Geburt Jesu gefeiert. In Rom führte die Kirche den Feiertag um das Jahr 650 ein. Mit dem 2. Februar verbinden sich viele unterschiedliche Glaubensaussagen, viele Volksbräuche und auch Bauernregeln.

"Mariä Lichtmess" hieß bis 1969 in der katholischen Kirche auch "Mariä Reinigung". Diese Bezeichnung knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein Reinigungsopfer darbrachte, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb.

Beim Evangelisten Lukas ist nachzulesen, dass sich Joseph und Maria in den Tempel begaben, um Jesus, der als Erstgeborener Gott gehörte, auszulösen. Von daher kommt auch der andere Name des Festes, der sich seit 1969 im katholischen Feiertagskalender findet: "Darstellung des Herrn". Aus dem Marienfest ist ein Christusfest geworden.

Wie das Lukas-Evangelium berichtet, begegneten Maria und Joseph im Tempel dem greisen Simeon und der Prophetin Hannah. Der Alte stimmte ein Loblied auf das Kind an und pries es als Messias: "Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel", so wird am 2. Februar in den Gottesdiensten vorgelesen.

Weihnachtliche Lichtsymbolik

Passend zum Lob des Lichtes wird noch einmal die weihnachtliche Lichtsymbolik zur Geltung gebracht: Seit dem 11. Jahrhundert kam der Brauch der Kerzensegnung und der Lichterprozession auf. An Lichtmess wurden dann auch die für das nächste Jahr benötigten Kerzen der Kirchen und der Familien geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben Licht(er)messen, durchgeführt wurden, wie der Brauchtumsexperte Manfred Becker-Huberti berichtet.

An diesem Tag fanden nach seinen Angaben früher auch Lichterumzüge der Kinder statt. Festgebäck waren die Crepes, Pfannkuchen, die im Rheinland lautmalerisch an die französische Bezeichnung erinnern: Kreppchen hießen sie hier. Seit 1997 ist der 2. Februar in der katholischen Kirche auch der "Tag des geweihten Lebens". Papst Johannes Paul II. richtete ihn als Tag des Dankes und der Bitte für Menschen ein, die sich ganz Gott zur Verfügung stellen.

Auch in anderer Hinsicht war der 2. Februar in früheren Zeiten von größter Bedeutung. An Lichtmess erhielten die Dienstboten den Jahreslohn in Geld und Naturalien; sie konnten sich bei ihrem Dienstherrn neu verpflichten oder den Arbeitgeber wechseln. Die Zeit bis Agatha (5. Februar) war eine Art von vertraglich gesichertem Nichtstun, das man die "Schlenklweil" nannte.

Blasiussegen

Mit zur Kreuzform gebundenen Kerzen wird an diesem Tag auch der "Blasiussegen" erteilt. Der Heilige, dessen Namenstag am 3. Februar gefeiert wird, war ein frühchristlicher Märtyrer und wird als Schutzpatron bei Halskrankheiten verehrt. Der Legende nach soll der armenische Bischof Blasius durch sein Gebet ein Kind gerettet haben, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte.

Die Wetterregeln zu Lichtmess handeln von der Vorfreude auf den Frühling. Bekannt ist der Spruch: "Scheint an Lichtmess die Sonne heiß, bringt der Märzen Schnee und Eis." Zudem werden Anfang Februar auch die Tage wieder deutlich länger hell.

(kna)