Pontifikalamt aus dem Kölner Dom

Hochfest Allerheiligen

domradio.de hat am Hochfest Allerheiligen das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit dem Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki übertragen. In seiner Predigt unterstrich er die Bedeutung von Heil und Heilung.

 (DR)

Jeder Mensch sei zur Heiligkeit berufen, sagte Rainer Maria Kardinal Woelki. Dies zeige sich in alltäglichen Dingen wie etwa im freundlichen Umgang mit Kollegen oder der Bereitschaft, verzeihen zu können. 

Allerheiligen und Allerseelen sind katholische Gedenk- und Trauertage Anfang November: Während die römisch-katholische Kirche an Allerheiligen all ihrer Heiligen gedenkt, ist Allerseelen der Tag, an dem durch Fürbitte und Gebet an die Verstorbenen erinnert wird. Traditionell besuchen katholische Gläubige an Allerheiligen (1. November) Gottesdienste und Friedhöfe, wobei die Gräber der Angehörigen geschmückt und Kerzen entzündet werden.

Trost für Angehörige

Die Gedenktage am Ende des Kirchenjahres sollen die Menschen trösten, etwa wenn im vergangenen Jahr der Verlust eines Angehörigen zu beklagen war. Zugleich rücken die christlichen Trauertage mit ihrer vielfältigen Symbolik die Vergänglichkeit des Lebens und die Allgegenwärtigkeit des Todes in den Mittelpunkt.

Ursprung im Orient

Das katholische Allerheiligenfest hat seinen Ursprung im Orient. Dort kannte man bereits um die Wende zum 5. Jahrhundert einen Märtyrertag, an dem all derer gedacht wurde, die ihren christlichen Glauben vorbildlich gelebt hatten und als Märtyrer starben. Später wurde zudem der 2. November zu Allerseelen erklärt. Eingeführt wurde Allerseelen im Jahre 998 von Abt Odilo des Klosters Cluny in Burgund.

Friedhofsschmuck

Dieser Gedenktag gilt dem Gedächtnis der gestorbenen Gläubigen. Man betet für ihre Seelen. Zum Zeichen dafür, dass sie von den Lebenden nicht vergessen wurden, werden die Gräber auf den Friedhöfen mit Blumen und Kerzen geschmückt. Während die Blumen an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern, symbolisieren die Kerzen das "Licht des Lebens".

Gesetzlicher Feiertag in fünf Ländern

Heutzutage wird kaum noch eindeutig zwischen dem Fest der Heiligen und dem Fest der Seelen unterschieden. Allerheiligen und Allerseelen sind weitgehend zu einer kirchlichen Gedenkfeier geworden, bei der an alle Toten erinnert wird. Allerheiligen ist in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland gesetzlicher Feiertag.

Seelenwecken

 Nach katholischem Verständnis sind die Heiligen Fürsprecher vor Gott, die von den Gläubigen angerufen werden können. Die evangelische Kirche kennt keine Heiligenverehrung in diesem Sinne. Für sie sind die Heiligen Vorbilder im Glauben. Teile eines mittelalterlichen Volksglaubens haben sich bis heute erhalten. So bieten Bäckereien in Bayern oder Schwaben Seelenwecken oder Seelenbrezeln an. Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen in dieser Zeit in ihre Heimat zurück. Deshalb stellte man ihnen eine Wegzehrung in die Stube.