Kölner Kardinal und rheinischer Präses feiern ökumenische Vesper

"Das Kreuz war nicht das Ende"

Bei der traditionellen ökumenischen Adventsvesper in Köln hat der rheinische Präses Nikolaus Schneider Jesus Christus als Verheißung der Befreiung aus Isolation und Kälte bezeichnet. Kardinal Meisner nannte die Nähe der Christen zu Gott eine Voraussetzung für Freude.

 (DR)

"Das Kreuz war nicht das Ende. Gott hat Jesus auferweckt. Gott ist stärker als der Tod", sagte der oberste Repräsentant der zweitgrößten evangelischen Landeskirche in seiner Predigt am Samstagabend. Jesus sei das Licht des Lebens, dies sei die Botschaft für den Advent, sagte Schneider. In der katholischen Innenstadtkirche St. Aposteln feierte er am Vorabend des ersten Advents gemeinsam mit dem Kölner Kardinal Joachim Meisner den Gottesdienst.



Schneider, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, erinnerte an den biblischen Propheten Jeremia, zu dessen Zeit das Volk Israel in Gefangenschaft in Babylon habe leben müssen. Jeremia habe die Sehnsüchte des Volkes nach Veränderung, Gerechtigkeit und nach einer Regierung, die auch das Recht der Armen im Blick hat, aufgenommen. "Anders als für Israel ist für uns der gerechte Spross bereits gekommen", sagte Schneider. Jesus Christus habe die Kälte der Isolation und der Verachtung überwunden.



Kardinal Meisner nannte die Nähe der Christen zu Gott eine Voraussetzung für Freude und erinnerte an "die Erwartung des Volkes Israel auf den Messias, die Erwartung des Volkes Gottes auf Christus und die Erwartung des Einzelnen auf Christus". Der Kölner Kardinal und der rheinische Präses feiern seit fünf Jahren zwei ökumenische Gottesdienste im Jahr jeweils zu Beginn der Advents- und der Fastenzeit.