Kölner Kardinal erinnert an den Jesu Weg der Liebe als Einladung

"Jerusalem ist überall"

"Jerusalem ist überall", so der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner bei seiner Predigt im Kölner Dom am Palmsonntag. Jesus Christus habe mit seinem Einzug auf einem Esel vom Ölberg in Jerusalem alle Menschen eingeladen, so Meisner.

 (DR)

Vorher jedoch sei er nicht zum Ziel gekommen, er habe die Menschen nicht überzeugt. "Er geht den Weg der Liebe, der zum Kreuzweg wird. Die Liebe hört niemals auf." Sie sei die Innenseite des Herzens Jesu.

Wir alle tun gut daran, so der Kölner Erzbischof, die Einladung der Kirche anzunehmen, diesen Weg mitzugehen. Christus sei der Schrittmacher, der uns begleitet und vorangeht. "Jesus ist die Liebe, und die Liebe ist stärker als der Tod. Das ist unsere Berufung, dazu ist er zu uns gekommen."

Palmsonntag
Der Palmsonntag ist der erste Tag der Karwoche und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Der Evangelist Matthäus schreibt über den Ritt Jesu auf einem Esel vom Ölberg hinunter in die Stadt: «Viele Menschen breiteten auf dem Weg ihre Kleider aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf die Straße.»

Eine wachsende Neigung, die biblischen Berichte über Leiden, Tod und Auferstehung Jesu chronologisch nachzuvollziehen, führte wahrscheinlich bereits im vierten oder fünften Jahrhundert dazu, des Einzugs in Jerusalem in Form einer Prozession zu gedenken. Im elften und zwölften Jahrhundert war die Palmsonntags-Prozession in vielen Teilen des Abendlandes schon Tradition.

Die Liturgie beginnt mit einer Palmweihe; im deutschsprachigen Raum werden fast immer Buchsbaumzweige oder Weidenkätzchenbüschel verwendet. Nach deren Segnung folgt die Palmprozession. Erstmals in der Karwoche wird während des anschließenden Gottesdienstes vom Leiden und Sterben Jesu berichtet.