Katholiken begehen das Fest Allerheiligen

Den christlichen Glauben vorbildlich gelebt

Weltweit haben die Katholiken am Freitag das Hochfest Allerheiligen gefeiert. Papst Franziskus sagte beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz, Heilige seien keine "Supermänner".

 (DR)

Auch Heilige seien nicht perfekt geboren worden und hätten ein ganz normales Leben mit Freude, Leid und Hoffnung geführt, sagte Franziskus am Freitag zu Allerheiligen beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Zugleich hob er hervor, dass alle heilig werden könnten. Heilig zu sein sei kein Privileg weniger Menschen. «Heilige sind Männer und Frauen, die die Freude im Herzen tragen und sie an andere weitergeben», so der Papst.

Das Fest Allerheiligen erinnere daran, dass das Ziel unserer Existenz nicht der Tod, sondern das Paradies sei, sagte Franziskus weiter. Die Heiligen stünden als "Freunde Gottes" dafür, dass diese Verheißung nicht enttäuscht werde. Die Botschaft der Heiligen für den heutigen Menschen sei: «Vertraut dem Herrn, weil er nicht enttäuscht», erklärte der Papst. Mit ihrem Zeugnis ermutigten die Heiligen dazu, keine Angst davor zu haben, auch gegen den Strom zu schwimmen oder unverstanden zu bleiben, wenn sie von der christlichen Botschaft sprächen.

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner betonte die Bedeutung von Heiligen für das Leben jedes Katholiken. Niemand stehe allein mit seinem Glauben; jeder sei in die große Gemeinschaft derjenigen eingebunden, die bereits bei Gott lebten.

Allerheiligen ist in fünf Bundesländern gesetzlicher Feiertag. Mancherorts gab es in den vergangenen Jahren Konflikte darüber, wie weit zu dieser Gelegenheit Musikveranstaltungen oder Feste stattfinden können. So wurde in diesem Jahr in Münster über das traditionelle Feuerwerk zum großen Jahrmarkt «Send» diskutiert. Es findet immer am Freitag der mehrtägigen Kirmes statt. Laut NRW-Feiertagsgesetz endet der "stille Feiertag" Allerheiligen um 18.00 Uhr

An Allerheiligen bekennt die Kirche, «dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist». Von diesen Menschen nimmt die Kirche an, dass sie die höchste Vollendung ihres Lebens in Gemeinschaft mit Gott erreicht haben. Allerheiligen ist also nicht nur das Fest der offiziell Heiliggesprochenen. Die evangelische Kirche kennt keine Heiligenverehrung in diesem Sinne. Für sie sind die Heiligen Vorbilder im Glauben.

In der abendländischen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Als Initiator des Festes gilt der mittelalterliche Theologe Alkuin. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich, vom französischen Benediktinerkloster Cluny ausgehend, rund 200 Jahre danach. An diesem Tag wird jener Toten gedacht, die sich, so nimmt die Kirche an, in einem Reinigungszustand befinden und die volle Gemeinschaft mit Gott noch nicht erreicht haben. Die Kirche feiert heute beide Festtage in der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht.