Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Helena Wery.
Weihbischof Puff rief jeden dazu auf, sich an einen Moment im Leben zu erinnern, den man sich bis heute nicht verzeihen konnte. Nur einen Moment, "wo Sie mit Schuld in den Händen dagestanden haben, wo Sie voller Gewalt und Gemeinheit waren, wo Sie feige waren, wo Sie Leben zerstört haben und jetzt nichts mehr ändern können".
Genau auf diesen Moment schaue Jesu vom Kreuz her liebevoll. "Im Kreuz umarmt Jesus Sie und mich wegen dieses Momentes, den wir uns nicht verzeihen können." Unsere Gewalt werde umgewandelt in Liebe.
Der Karfreitag ist Teil der sogenannten "Dreitagefeier von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn“. Lateinisch heißt das Triduum Sacrum. Dieses österliche Dreitagewerk hat am Gründonnerstag mit der Messe vom Letzten Abendmahl begonen und findet seinen Höhepunkt in der Feier der Osternacht. Im Grunde eine zusammengehörende Feier, die nur zeitlich getrennt ist. So gibt es etwa bei der Messe vom Letzten Abendmahl keinen Schlusssegen und am Karfreitag zu Beginn kein Kreuzzeichen und keinen Segen zum Schluss, die Osternacht beginnt unmittelbar mit der Lichterfeier – ohne liturgische Eröffnung.
Wie seit dem frühen Christentum kirchliche Tradition, wird am Karfreitag keines der mit Festfreude verbundenen Sakramente gefeiert, daher auch nicht die Eucharistie.
Taufen oder Trauungen finden nicht statt. Öffentliche Veranstaltungen sowie Märkte und gewerbliche Ausstellungen sind am Karfreitag verboten. Rundfunksendungen müssen auf den ernsten Charakter des stillen Feiertages Rücksicht nehmen.
Christen sehen im Kreuz nicht nur einen Grund zur Trauer, sondern auch ein Zeichen des Heils und der Zuwendung Gottes zu den Ärmsten und Schwächsten. Gott selbst habe in Jesus Christus Schmerzen, Leid und Tod erfahren.
