Kardinal warnt vor einem gottlosen Europa

"Europa, wohin gehst du?"

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am Sonntag in seiner Predigt im Kölner Dom vor einem gottlosen Europa gewarnt. Die Kirche dürfe sich nicht in den Strudel liberaler Wünsche hineinreißen lassen und kein Meinungskarussell sein.

 (DR)

Selbst wenn sie dadurch in einem Europa, dessen christliche Spiritualiät gen Nullpunkt geht, fremd- und ärgernisserregend erscheinen sollte. Der Kölner Erzbischof bediente sich zur Ausführung seiner Argumentation einer von ihm selbst vor 21 Jahren gehaltenen Europapredigt (am 10.2.1990 in Maria Laach zum Fest der Heiligen Scholastika). Deren Aktualität sei heute größer denn je, so der Kardinal. Reform in der Kirche könne nie bedeuten, dass Ideale gestürzt und zertreten werden. Nichts falle dem modernen Europäer schwerer, als die selbstzerstörerische Dynamik einer gegen den Schöpfer gerichteten Idee und Praxis zu erkennen und sie als Sünde zu bekennen.



Daher sei die Kirche in diesem Europa mit der Wahrheit des Evangeliums gesandt, um zu künden, sei es gelegen oder ungelegen, auch wenn sie dadurch wie ein Fermdkörper erscheine. Ein unverbindliches, frommes Dahinplätschern dürfe nicht sein, damit im Haus Europa die Hausordnung aus den 10 Geboten bestehen bleibt, so Meisner.