Kardinal Meisner warnt vor Glaubensverlust

Hochfest der Erscheinung des Herrn

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat vor Glaubensverlust in der Gesellschaft gewarnt. Wer sich Gott verweigere, wähle das Absurde und das Chaos, sagte er im Gottesdienst zum Dreikönigstag, der in der katholischen Kirche auch als Tag der "Erscheinung des Herrn" (Epiphanie) gefeiert wird.

 (DR)

"Niemals wird er das Absolute, das Seinsnotwendige, also Gott erkennen, wenn er bloß Relatives aneinanderreiht oder Zufälliges mit Zufälligem multipliziert", sagte Meisner in seiner Predigt. Die Welt, die ihren Daseinsgrund nicht in sich selbst habe, durch bloßes Nebeneinanderstellen all ihrer Fragmente erklären zu wollen, sei absurd.



"Solche Leute mögen in zweit- und drittrangigen Dingen, vor allem in der Technik und Zivilisation, ganz wichtig sein", so Meisner weiter. Aber sie würden "nicht mehr beunruhigt von den ewigen Fragen: Wer bin, woher komme ich und wo gehe ich hin?". Wenn beim Menschen das Bewusstsein der Gegenwart Gottes schwinde, büße er sein Bestes ein.



Betenden als "Urzelle der Kirche"

Der Kardinal rief die Menschen auch dazu auf, den Zusammenhalt in den Gemeinden zu stärken und gemeinschaftlich zu beten. Wenn Christen in eine Kirche kommen, dann sollten sie "in der Weise der Heiligen Drei Könige kommen, also zu mehreren". Die Stimmen, die im Gebet verschmelzen, machten die Betenden zu einer "Urzelle der Kirche". Die Anbetung Gottes sei der "Zement, der die Glieder einer Gemeinde zusammenfügt und zusammenhält", sagte Meisner.



An dem Gottesdienst nahmen auch zahlreiche als Heilige Drei Könige verkleidete Jungen und Mädchen aus der Erzdiözese Köln teil. Meisner bedankte sich im Anschluss für ihr zahlreiches Erscheinen und beschied ihnen, wichtigen Anteil am Zusammenhalt der kirchlichen Gemeinschaft zu haben. In diesen Tagen gehen die Sternsinger in ihren Gemeinden von Haus zu Haus und bitten um Spenden bitten für benachteiligte Kinder in Entwicklungsländern. Das diesjährige Leitwort der Aktion "Klopft an Türen, pocht auf Rechte" stellt den Kampf für die Durchsetzung von Kinderrechten weltweit in den Mittelpunkt. Beispielland der Aktion ist Nicaragua. Die Aktion Dreikönigssingen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" gilt als die weltweit größte Initiative von Kindern für Kinder. Sie findet zum 54. Mal statt.