Kardinal Meisner predigte am Fest der Darstellung des Herrn im Kölner Dom

Warnung vor "sexueller Verwilderung"

domradio.de übertrug zum Fest der Darstellung des Herrn das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom. Es zelebrierte der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner. Er warnte vor einer "sexuellen Verwilderung" der Jugend durch das Internet.

Joachim Kardinal Meisner (dpa)
Joachim Kardinal Meisner / ( dpa )

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner warnt vor einer «sexuellen Verwilderung» der Jugend durch neue Medien. In seiner Predigt am Sonntag im Kölner Dom wies er auf Gefahren des Internet und der neuen sozialen Netzwerke hin. Diese machten es scheinbar möglich, alles jederzeit zu erhalten: "Alles ist sofort da, man braucht nicht mehr suchen und warten."

Dieses Angebot überfordere viele Menschen. Viele seien angesichts dieser Vielfalt «nicht mehr bei sich, sondern nur noch bei ihren vielfältigen medialen Verbindungen». Besonders junge Leute seien dadurch gefährdet. Dabei gebe es "bei der heutigen sexuellen Verwilderung" gerade unter jungen Menschen eine «Sehnsucht nach innerer Heiligkeit des Leibes".

Katholische Christen feiern 40 Tage nach Weihnachten das "Fest der Darstellung des Herrn". Darstellen meint aber nicht abbilden, sondern vorzeigen. Im Alten Testament galt eine Frau nach Geburt eines Sohnes 40 Tage lang als unrein und musste sich im Tempel einem Reinigungsritual unterziehen. Der Erstgeborene wurde bis dahin als Eigentum Gottes angesehen und musste mit einer Opfergabe ausgelöst werden. Auch Maria und Josef zeigten Jesus im Tempel vor, wo er als Erlöser erkannt wurde. Bei dem heute als Maria Lichtmess bekannten Fest spielt die Lichtsymbolik eine große Rolle. Am 2. Februar werden traditionell die Kerzen für das ganze Jahr geweiht.