Kardinal Meisner feiert sein Priesterjubiläum

50 Jahre Zeuge der Liebe Gottes

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am Montag sein 50. Priesterjubiläum gefeiert. In seiner Predigt dankte ihm Generalvikar Stefan Heße für sein "Zeugnis der Liebe Gottes". Dieses habe er mit ganzem Herzen und all Ihrer Kraft gegeben und tue es bis heute in Köln. Auch der Papst gratulierte.

 (DR)

Der Kölner Erzbischof sei gütig wie ein Vater und standhaft in der Bewahrung der rechten Lehre, schreibt der Papst in einem am Montag bei einem Gottesdienst im Kölner Dom verlesenen Glückwunschschreiben. Meisner werde große Wertschätzung und Hochachtung entgegengebracht. Viele Länder im Osten Europas seien ihm zu besonderem Dank verpflichtet.

Er habe sich bei seiner Priesterweihe ohne Einschränkung und Absicherung Gott zur Verfügung gestellt und an seinen Wirkungsstellen Heiligenstadt, Erfurt, Berlin und Köln seine Berufung gelebt, erklärte in Köln Generalvikar Stefan Heße. Für Meisner sei die tägliche Feier der heiligen Messe Lebenselexier und Grundvollzug des priesterlichen Lebens.

Beim anschließenden Festakt sagte Kurienkardinal Kurt Koch in einem Vortrag, Aufgabe des Priesters sei es in erster Linie, die frohe Botschaft zu verkünden. Aus diesem Dienst am Wort Gottes ergebe sich sein anderer Auftrag, Gott in den Sakramenten sinnlich erfahrbar werden zu lassen. Dies gelte insbesondere für das Sakrament der Eucharistie. Unter Eucharistie versteht die katholische Kirche die Gegenwart Gottes in der Gestalt von Brot und Wein. Koch sprach zum Thema "Die Eucharistie als Lebensform des Priesters".

Seit 1975 Bischof
Meisner, der am 25. Dezember 1933 in Breslau geboren wurde und nach der Flucht mit seiner Familie nach Thüringen kam, empfing am 22. Dezember 1962 in Erfurt die Priesterweihe durch Weihbischof Joseph Freusberg. An seinem Jubiläumsweihetag, dem 22. Dezember, soll es ein Pontifikalamt im Kölner Dom geben. Da Priester und Diakone an dieser Feier so kurz vor Weihnachten nur schwer teilnehmen können, hatte der Erzbischof die Kleriker zur Pontifikalvesper an diesem Montag eingeladen, wie es hieß.

Nach seiner Priesterweihe war Meisner zunächst Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt, bevor er 1966 zum Caritasdirektor berufen wurde. 1969 promovierte er an der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom. 1975 wurde Meisner Weihbischof in Erfurt. Fünf Jahre später erfolgte die Ernennung zum Bischof von Berlin. 1983 wurde er zum Kardinal erhoben. 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kölner Erzbischof, wo er am 12. Februar 1989 sein Amt antrat.