Kapitelsamt im Kölner Dom

"Unsere Tränen sollen unsere Liebe nicht löschen"

An die Ermordung des Bischofs von Anatolien, Luigi Padovese, hat am Sonntag Domkapitular Günter Assenmacher erinnert. Der Tod, dem auch Jesus im Lukasevangelium von der Witwe begegnet sei, gehe wie ein "Riss durch unsere Welt". Je näher der Tod Menschen stünde, desto mehr gehe er sie an.

 (DR)

Beim Tod begegneten wir "einer Übermacht", so Assenmacher am zehnten Sonntag im Jahreskreis (06.06.2010) im Kölner Dom. Er sei stärker als wir, "mögen wir uns noch so sehr gegen ihn wehren - letztlich müssen wir ihn hinnehmen, erleiden". Deshalb bleibe uns der Tod der Feind.

Ihr Weinen habe der Witwe (Lk 7,11-17) geholfen, sich mit dem Tod abzufinden. "Tränen helfen uns Menschen dabei." Als Jesus ihr aber gesagt habe "Weine nicht", habe er sich ebenfalls an uns alle gerichtet. "Unsere Tränen sollen unsere Liebe nicht löschen. Wir sollen uns mit dem Tod nicht abfinden. Sondern gerade dann, wenn jemand, den wir gerne hatten, aus unserer Mitte genommen wurde, sollen wir an Gott und die Auferstehung glauben."