Kapitelsamt aus dem Kölner Dom

Fest der Kreuzerhöhung

domradio.de übertrug am Fest der Kreuzerhöhung das Hochamt aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Prälat Günter Assenmacher. Es sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich. Die Orgel spielte Winfried Bönig.

 (DR)

Helena entdeckt das Kreuz Christi

Jerusalem im 4. Jahrhundert nach Christus. Dort wo einst das Grab Jesu war steht ein heidnischer Tempel. Alle Spuren der frühen Christen zerstört, zerrieben in den Auseinandersetzungen zwischen den Römern und aufständischen Juden. Jerusalem ist zu einer heidnischen, römischen Stadt geworden.

Doch, dann kommt die Mutter von Kaiser Konstantin. Helena hat sich zum Christentum bekehrt und lässt nach dem Grab Christi suchen. Unter einer Terrassenanlage werden die Suchenden schließlich fündig. Sie entdecken das Grab Christi und dabei auch die kostbarste Reliquie der Christenheit, das Kreuz an dem Jesus Christus starb.

Der Kirchenlehrer Ambrosius ist seinerzeit überzeugt, es ist das wahre Kreuz, also der hölzerne Stamm an dem der Gottessohn für die Sünden der Menschen gestorben ist.

Über der Fundstelle lässt Kaiser Konstantin eine Kirche errichten, die heutige Grabeskirche.

Erste feierliche Kreuzerhöhung in der Grabeskirche

Am 13. September 335 erfolgt die feierliche Einweihung der Basilika.

Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wird in der neuen Kirche dem Volk zum ersten Mal zur Verehrung das Kreuz gezeigt. Dabei wird es in die Höhe gehalten, also erhöht, das ist die Grundlage für das heutige Fest.

Die Kreuz-Reliquie auf Irrfahrt

Doch, obwohl das Kreuz den Christen so kostbar ist, geht es wieder verloren, im siebten Jahrhundert fällt es an die Perser. Kaiser Heraklius kann es wieder zurückgewinnen, bringt es feierlich an seinen Platz in Jerusalem zurück.

Seit dieser Zeit hat sich auch im Westen das Fest Kreuzerhöhung etabliert.

Schließlich geht die Reliquie an Konstantinopel, doch schon zu diesem Zeitpunkt existieren in Europa und anderswo Teile des angeblich echten Kreuzes.

Im Hochmittelalter geht ein weiteres Stück des Kreuzes bei einer Schlacht der Kreuzritter in Palästina verloren.

Die Kreuzerhöhung weitet sich aus

Der Verehrung des Kreuzes als Symbol für die Erlösung der Menschen durch Jesus Christus tut dies keinen Abbruch und auch heute noch werden in Deutschland an verschiedenen Orten Splitter des angeblichen echten Kreuzes verehrt, so etwa in Bonn oder in Limburg an der Lahn.

Eine besondere Verehrung des Kreuzes geschieht liturgisch während der Karfreitagsliturgie. Seht das Kreuz an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt, so singt der Priester während das zuvor verhüllte Kreuz den Gläubigen gezeigt wird. Mit einer Kniebeuge oder sogar einem Kuss verehren die Gläubigen das Kreuz.

Das römische Marterwerkzeug ist im christlichen Verständniss zu einem Symbol der Hoffnung geworden: So wie Christus am Kreuz den Tod besiegt hat und auferstanden ist, so dürfen auch die Christen auf endgültige Erlösung hoffen.