Joachim Kardinal Meisner gratuliert dem domradio zum 10-Jährigen

"Wortzeugen Jesu Christi"

"Alle im domradio Mitwirkenden sind berufen, Wortzeugen Jesu Christi zu sein." Mit diesen Worten gratulierte der Kölner Erzbischof dem domradio zum 10. Geburtstag. In einem Pontifikalamt im Kölner Dom feierte das Domkapitel mit dem domradio-Team und vielen Gläubigen ein Pontifikalamt.

domradio Logo (DR)
domradio Logo / ( DR )

In seiner Predigt sagte der Kölner Erzbischof: "Seit 10 Jahren steht unser domradio im Dienste der Verkündigung des Wortes Gottes im weitesten Sinn. 10 Jahre sind in einer zweitausendjährigen Geschichte kaum ein erwähnenswertes Datum. Aber das domradio ist in einer der ältesten Diözesen Deutschlands eine Novität. Darum dürfen wir dankbar sein, dass sich unser domradio in den letzten 10 Jahren bewährt hat. Wir können nur wünschen, dass es in Gegenwart und Zukunft so bleibt."

Das "domradio" stehe im weitesten Sinne im Dienste der Verkündigung des Wortes Gottes. Besonders die Übertragung von Gottesdiensten biete gerade alten und kranken Menschen die Möglichkeit, mit der Kirche in Verbindung zu bleiben. Das Programm biete aber nicht nur religiöse Sendungen. Es berichte auch vom Weltgeschehen und habe ein breites Unterhaltungsprogramm. Dies sei "sehr gut so", betonte Meisner, immer müsse das Programm aber "etwas vom Glanz des Wortes Christi an sich tragen".

Berichterstattung über verfolgte Christen
Ganz besonders legte der Kardinal dem domradio die Sorge um die vielen
verfolgten Christen ans Herz. In den großen Zeitungen Amerikas lese man zum Beispiel nie etwas darüber, wo Christen verfolgt und getötet werden. Christen scheinen für die Weltöffentlichkeit Menschen zu sein, für die es sich nicht lohnt, für sie mit einzustehen, so der Erzbischof. Zugleich beklagte er Diffamierungen und ungerechte Angriffe in Medien. Darunter hätten viele Menschen zu leiden, sagte Meisner. "Ich glaube, es gibt in unserer Umwelt mehr Wortversehrte als Kriegsversehrte."

Nach den Worten Meisners werden durch das Internet-Angebot des "domradios" sehr viele Menschen erreicht. Zugleich bekundete er den Wunsch, im Radiobereich eine größere Reichweite durch die Freigabe von Frequenzen zu erreichen. "Aber die Möglichkeit in einer durch Konkurrenzdenken bestimmten Medienwelt setzt uns hier Grenzen."

Intendant des Deutschlandradios: "Dudelfunk kann jeder"
Konzelebranten beim Dankgottesdienst am Mittwoch waren u.a. Dompropst Norbert Feldhoff, Generalvikar Dominik Schwaderlapp, domradio-Redakteur Pfarrer Peter Dückers, Domdiakon Reimund Witte, Prälat Ludwig Schöller, Prälat Johannes Bastgen und Diakon Willibert Pauels sein. Es sang das Ensemble der Hochschule für Musik und Tanz Köln unter der Leitung von Eberhard Metternich. An der Orgel war Ulrich Brüggemann.

Beim anschließenden Festakt im Domforum hielt der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul, die Laudatio. Er sieht das "domradio" als Erfolg. Der Sender könne stolz darauf sein, sich mit einem klaren katholischen Profil eine Stellung erkämpft zu haben, sagte er in seinem Festvortrag. Steul erinnerte an den von der evangelischen Kirche unterstützten früheren Berliner Privatsender "Radio Paradiso". Dieser habe seine Berechtigung und Sendelizenz verloren, weil er sein Programm allzu sehr dem Mainstream angepasst habe. Steul: "Dudelfunk kann jeder." Zugleich kritisierte der Intendant, die Wochenzeitung "Rheinischer Merkur" als eigenständiges Blatt einzustellen. Er hoffe, dass der konservative Blick des Merkurs auch in der Kooperation mit der "Zeit" eine Chance habe.

Ein Alleinstellungsmerkmal christlicher Medien ist nach Steuls Worten, dass sie Menschen auf ihrer Suche nach Orientierung und Werten etwas mitzuteilen hätten. Der Wertekonsens in der Gesellschaft sei weitgehend verloren gegangen. Um glaubwürdig zu sein, dürfe das domradio aber nicht das Sprachrohr Meisners sein, mahnte der Intendant des Deutschlandradios.

Ohne Werbung und Radaumusik
Seit zehn Jahren gibt es den Sender im Gebäude direkt gegenüber dem Hauptportal des Kölner Doms. Anlässlich des 750. Jahrestages der Domerbauung im August 1998 wurde es zunächst als ein vierzehntägiges Veranstaltungsradio ins Leben gerufen. Mit dem Erfolg dieses Projektes war der Grundstein für das domradio gelegt, das Pfingsten 2000 dauerhaft auf Sendung ging.

24 Stunden am Tag ist das domradio "on air" und das ganz ohne Werbung. "Insgesamt sind wir sehr erfolgreich durch die zehn Jahre gelaufen", sagt Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen. "Wir hatten eine gute Startposition und haben von Anfang an versucht, alle medialen Sendeformen mit zu nutzen."

Zu empfangen ist es neben der UKW-Frequenz 87,9 etwa auch über NRW-Kabel und DigitalRadio (DAB), über den ASTRA-Satellite DVB-S und weltweit über das Internet.