Pontifikalamt im Kölner Dom

Hochfest Mariä Empfängnis

DOMRADIO.DE übertrug am Hochfest Mariä Empfängnis, Patronin der Erzdiözese, das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Schwaderlapp. Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling. An der Orgel: Ulrich Brüggemann

Mariä Empfängnis / © dr (DR)
Mariä Empfängnis / © dr ( DR )

In seiner Predigt verglich Weihbischof Dominikus Schwaderlapp das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Marias mit einer Monstranz. Diese sei oft  eine "große Kostbarkeit mit den erlesensten Materialien". Sinn des Schmuckes sei es, dass sich in der Mitte Christus befinde. Maria selbst sei die "lebendige Monstranz schlechthin, die Jesus trägt und das ist, was die Menschheit nicht sein kann: Ohne Sünde und Makel."

Im Folgenden betrachtete er drei "Edelsteine, drei Haltungen dieser Monstranz", die am Beispiel Mariens ausformulierte: Vertrauen, Demut, Freude.

Das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Marias ​

Im Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens (lat. "immaculata conceptio"), das Papst Pius IX. 1854 verkündete, heißt es: Maria ist „vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi … von jeglichem Makel der Ursünde bewahrt“. Ohne eigenes Zutun oder ein Verdienst ihrer Eltern, Anna und Joachim, ist Maria von Anfang an vor der Erbsünde bewahrt geblieben. Gott ist es, der hier handelt. Um Jesu willen, im Blick auf seine Menschwerdung, ist Maria herausgenommen aus dem Schuldzusammenhang, in den alle Menschen hineingeboren werden. Mit biologischer Vererbung von Schuld hat Erbsünde nichts zu tun. Es geht vielmehr darum, dass Schuld und Sünde unser Zusammenleben als Menschen bestimmen, weil jeder Mensch in Verstrickungen hineingeboren wird und dazu neigt, diesen Unheilszusammenhang durch eigenes Handeln selbst wieder zu bestätigen.

Der 8. Dezember als Datum für dieses Fest bestimmte sich durch das Datum des älteren Festes Mariä Geburt am 8. September. Schon im achten Jahrhundert feierte man im Osten das Fest Mariä Empfängnis, aber nicht als Hauptfest. Seit dem 11. Jahrhundert übernahm man es von England her auch im Westen. Durchsetzen konnte sich der Festtag aber erst im 15. Jahrhundert durch Papst Sixtus IV., der es 1477 als Hochfest in Rom einführte.

Durch Marias Ja zu Gottes Plan kommt die Erwartung des Messias in Israel ans Ziel. Gleichzeitig ist Maria in ihrer Haltung gegenüber dem Willen Gottes das Urbild der Kirche. Wenn wir dieses Fest feiern, sind auch wir eingeladen, zu Gottes Wirken in unserem Leben Ja zu sagen und ihm zu vertrauen.

aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Dezember 2017