Pontifikalamt im Kölner Dom

Hochfest der Geburt des Heiligen Johannes des Täufers

Zum Hochfest der Geburt des Heiligen Johannes des Täufers lud das Kölner Domkapitel zum Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. Es war zugleich die Feier des Silbernen Weihejubiläums des Kölner Weihbischofs.

Spitzen des Kölner Doms / © Caroline Seidel (dpa)
Spitzen des Kölner Doms / © Caroline Seidel ( dpa )

Aus Anlass des Silbernen Priesterjubiläums des Weihejahrgangs 1993 lud das Kölner Domkapitel an diesem Sonntag um 10 Uhr zum Pontifikalamt mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und den Jubilaren in den Kölner Dom ein. Hauptzelebrant war Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, der ebenso zu den insgesamt 21 Jubilaren zählte wie der Kölner Stadt- und Domdechant Robert Kleine, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sowie der Hamburger Erzbischof Stefan Heße.

Die Predigt hielt der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Darin setzte er das Priesterjubiläum von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und Domkapitular Robert Kleine in Verbindung zum Schaffen Johannes des Täufers.

Kardinal Woelki verwies dazu auf die Darstellung von Johannes dem Täufer auf dem Isenheimer Altar des Renaissance-Künstlers Matthias Grünewald. Dort weist Johannes mit ausgestrecktem Finger auf den gekreuzigten Jesus. "Der Täufer ist ganz auf Christus hingeordnet. Er ist sein Lebensinhalt, ohne Christus wäre sein Leben leer", sagte Kardinal Woelki. Und so zeige das Bild auch den Lebensinhalt und die Lebensaufgabe der beiden Priesterjubilare Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und Domkapitular Robert Kleine. "Seit 25 Jahren besteht ihre Lebensaufgabe darin, Menschen zu Christus zu führen." Das sei der schönste, wichtigste und kostbarste Dienst der Menschen geleistet werden kann, sagte Kardinal Woelki. "Denn in der Gemeinschaft mit Christus finden wir das Heil, in der Gemeinschaft mit ihm finden wir das Glück unseres Lebens."

Es sang das Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Eberhard Metternich. An der Orgel: Winfried Bönig. Im Anschluss an das Pontifikalamt gab es einen Empfang für geladene Gäste im Maternushaus.

Johannes der Täufer

Die Ankündigung der Geburt und die Geburt Johannes des Täufers stellt das Lukasevangelium parallel zur Verkündigung der Geburt Jesu und seiner Geburt dar. Entsprechend wird der Geburtstag des Johannes ein halbes Jahr vor dem Geburtstag Jesu gefeiert. Die besonderen Umstände seiner Geburt schildert Lukas im ersten Kapitel seines Evangeliums: die Unfruchtbarkeit Elisabets, die im Alter doch noch Mutter wird; der Unglaube des Vaters Zacharias und sein Verstummen, das sich schließlich in der Nennung des Namens Johannes löst und in den Lobpreis Gottes mündet. Der Name Johannes bedeutet „Gott ist gnädig“.

Die Nähe zu Jesus, der sich von Johannes im Jordan taufen lässt, prägt das Leben des Täufers, von dem Jesus einmal sagte: „Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer.“ (Mt 11,11) Johannes aber, der vor seinem öffentlichen Auftreten als Bußprediger eine Zeit lang in der Wüste lebte, sah seine Rolle im Blick auf Jesus so: „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden.“ (Joh 3,30) Zu Beginn der öffentlichen Wirksamkeit Jesu schickte Johannes seine Jünger zu Jesus mit dem Hinweis: „Seht, das Lamm Gottes!“ (Joh 1,36) Durch König Herodes Antipas, der den lästigen Mahner leid ist, weil er offen dessen zweite Heirat angeprangert hatte, wird Johannes ins Gefängnis geworfen. Einer Laune des Herrschers zufolge wird der Täufer für sein kompromissloses Eintreten im Dienste Gottes schließlich enthauptet. Das Gedächtnis seines Todes begeht die Kirche am 29. August.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Juni 2018


Weihbischof Dominikus Schwaderlapp / © Tomasetti (DR)
Weihbischof Dominikus Schwaderlapp / © Tomasetti ( DR )

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. / © Melanie Trimborn (DR)
Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. / © Melanie Trimborn ( DR )

Isenheimer Altar von Matthias Grünewald / © akg-images GmbH (epd)
Isenheimer Altar von Matthias Grünewald / © akg-images GmbH ( epd )

Vokalensemble Kölner Dom vor Corona / © Beatrice Tomasetti (DR)
Vokalensemble Kölner Dom vor Corona / © Beatrice Tomasetti ( DR )