Heute beginnt die Kölner Domwallfahrt 2009 - Pilgeramt live ab 18.30 Uhr

"Ich habe euch Freunde genannt"

"Ich habe Euch Freunde genannt." (15,15) - dieser Satz aus dem Johannes-Evangelium überschreibt die am Mittwoch beginnende diesjährige Domwallfahrt zur Bischofskirche des Kölner Erzbistums. - domradio.de überträgt alle Pilgerämter live in Bild und Ton.

 (DR)

Zum vierten Mal lädt das Erzbistum Köln die Menschen ein, zu einem der bedeutendsten Pilgerorte der Christenheit zu pilgern, dem Schrein mit den Reliquien der heiligen drei Könige.

Der Kölner Dom beherbergt die Reliquien der Heiligen drei Könige; ihre Botschaft an die Christen bildet zugleich das Format der Domwallfahrt: Aufbrechen, den Weg wagen und bei Christus ankommen, um von ihm aus die frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Das jährlich wechselnde Thema setzt einen Akzent, der sich sowohl im Begleitprogramm als auch in den Vorbereitung der Klassen, Gruppen und Verbände inhaltlich niederschlägt.. Dabei bleibt das eigentliche Ziel der Wallfahrt "unserem Herrn Jesus Christus zu begegnen, der unser Freund ist. Wir wollen ihn nicht aus den Augen verlieren und sein Wort nicht aus den Ohren und aus dem Herzen", schreibt Kardinal Meisner in seinem Grußwort an die Pilger. "Indem wir die Gemeinschaft der Freunde Christi und damit auch unserer Freunde bei der Domwallfahrt erfahren und erleben, gibt uns das auch Stärke, Hoffnung und Zuversicht für den Weg und für die Situation unseres Lebens, wo wir nicht von Freunden Christi umgeben sind."

Zwei Ereignisse gaben den Impuls zur Wiederaufnahme dieser großen Tradition der Wallfahrt: zum einen das 750-jährige Domjubiläum im Jahr 1998 und zum anderen der Weltjugendtag in Köln 2005. Mit jedem Jahr verwurzelt sich die Domwallfahrt stärker im Jahresrhythmus des Erzbistums; das zeigen neue inhaltliche Akzente wie etwa der erstmalig ausgerufene Filmwettbewerb oder die enge Zusammenarbeit mit Dombauverwaltung und Domforum.  

Pilgerämter live in Bild und Ton
Die diesjährigen Patendekanate sind das Stadtdekanat Leverkusen, das Kreisdekanat Altenkirchen und der Rheinisch-Bergische Kreis. Wie in den Vorjahren treten die Pilgerinnen und Pilger in den traditionsreichen und das christliche Leben seit Jahrhunderten prägenden Gebetsrhythmus von Terz (9 Uhr), Sext (12 Uhr) und Vesper (17.30 Uhr) ein; um 21.30 Uhr beschließen sie den Tag mit dem Evensong, einem musikalischen Abendgebet. Wie in den Vorjahren bereiten die Partnerdekanate einzelne Pilgerämter am Donnerstag und am Freitag vor. Das Pilgeramt am Donnerstag um 18.30 Uhr feiert Erzbischof Joachim Kardinal Meisner.

Im von Papst Benedikt XVI.ausgerufenen Jahr der Priester gilt den geistlichen Berufen besondere Aufmerksamkeit; so werden die Stundengebete am Samstag vom Erzbischöflichen Diakoneninstitut, dem Erzbischöflichen Priesterseminar Köln, dem Missionarischen Priesterseminar Redemptoris Mater, der AG Frauenorden und der Diözesanstelle Berufe der Kirche gestaltet. Weihbischof Dr. Heiner Koch steht der Pilgerandacht um 15 Uhr vor.

Am Sonntag zelebriert Weihbischof Manfred Melzer das Pontifikalamt zum Abschluss der Domwallfahrt 2009 mit besonderem Segen für alle Ehejubilare. Musikalisch gestaltet wird diese Messe vom Kölner Domchor und zwei Gastchören aus Burundi, der "Chorale Sainte Famille - Fondation Mariya Arafasha" und der "Chorale Fondation Vie Nouvelle Pour La Réconciliation". Auch der Abschluss wird vom domradio live übertragen.
Umfangreiches Begleitprogramm

Zum liturgischen Verlauf wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten: Jeweils um 13 Uhr präsentiert das Domforum themenspezifische Filme, und um 14 Uhr können die Pilger sich durch die Domschatzkammer führen lassen. Vorträge machen die besondere Einladung des Christen, Gott als Freund anzunehmen, zum Thema und fragen nach Lebenswegen, mit denen die Menschen auf dieses Freundschaftsangebot antworten können: Schwester Jordana Schmidt OP und Christoph Kuckelkorn stellen ihr "Gespräch über Wesentliches" am Donnerstag um 20 Uhr unter die Überschrift "Was mein Ding ist"; Prof. Dr. Gisbert Greshake fragt am Freitag um 20 Uhr nach dem "Priestersein in einer sich wandelnden Kirche". Am Samstag um 16 Uhr vergibt der Caritasverband im Erzbistum Köln den "Kinderrechte-Preis Justine" an die Kinder aus dem Kinderdorf Bethanien in Kerpen mit ihrem Improvisationstheater Dell`arte.

Am Abend läuten die Glocken von neun Innenstadtkirchen von 19 Uhr bis 21.30 Uhr die "Glockenvigil". Es läuten in folgender Reihenfolge: St. Severin um 19 Uhr; St. Pantaleon um 19.15 Uhr, St. Mauritius um 19.30; St. Aposteln um 19.40 Uhr, St. Gereon um 20 Uhr; St. Ursula um 20.15; St. Kunibert um 20.30 Uhr, Groß St.. Martin um 20.50 Uhr, und um 21 Uhr läutet die St. Petersglocke des Kölner Doms. Um 21.15 Uhr erklingt das Vollgeläut der Innenstadtkirchen. Um 21.30 Uhr gestalten die Absolventen der Erzbischöflichen C-Ausbildung, einem Zweig der Kirchenmusikausbildung, den Evensong.

Wie in den Vorjahren ermöglichen Empfangskirchen den Pilgern am Donnerstag und Freitag, jeweils um 10 Uhr, mit einem kurzen Wortgottesdienst und einer Kirchenführung die Sammlung auf dem Weg zum Dom. Diese Statio-Gottesdienste werden gehalten in St. Clemens in Köln Mülheim, der alten Fischerkirche der Stadt; in St. Nikolaus in Köln- Dünnwald, einem ehemaligen Prämonstratenserkloster aus dem 19. Jahrhundert und in St. Maria im Kapitol, der größten romanischen Kirche Kölns auf dem ehemaligen römischen Tempelhügel.
Etabliert und bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit den Abteilungen Schule/ Hochschule und der Stabsstelle Medien im Erzbischöflichen Generalvikariat, dem Museum Kolumba und dem Domforum.

Erstmalig werden auch die touristischen und spontanen Besucher der Kathedrale angesprochen, den Dom während der Domwallfahrt zu erleben: Sie werden durch Klangimpulse zum Gebet eingeladen. "Die Domwallfahrt unterscheidet sich von anderen Ereignissen, die auf viele Menschen anziehend wirken", so Wilfried Röttgen von der Hauptabteilung Seelsorge, "weil sie sich nicht als Event im Sinne einer plötzlichen Unterbrechung versteht, die von der täglichen Routine ablenkt und den Alltag arm und karg erscheinen lässt." Sie setze nicht auf spontane Abläufe und ständige Wechsel im Programm: "Die Domwallfahrt lädt zu einer Abwechslung anderer Art ein: Sie bietet einen festen Ablauf, in den sich der Pilger für eine Zeit einfügen kann. Damit bietet sie ein wirklich unkonventionelles Angebot."