Frühjahrsvollversammlung: Eucharistiefeier im Liebfrauenmünster

"Gott möchte aus Dir hervorlieben"

In der Eucharistiefeier im Ingolstädter Liebfrauenmünster hat der Passauer Bischof Stefan Oster zu enger Verbindung mit Jesus aufgerufen. Man müsse "kein großer Glaubensheld", sein, um etwas zu bewirken, sagte Oster.

Schülerinnen während des Gottesdienstes / © Nicolas Ottersbach (DR)
Schülerinnen während des Gottesdienstes / © Nicolas Ottersbach ( DR )

In der Eucharistiefeier am vierten und letzten Tag der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz sprach Oster vor allem mit Blick auf die Schülerinnen und Schülern der Gnadenthalschulen des Bistums Eichstätt, die den Gottesdienst besuchten.

"Gott hat etwas in Dich hineingelegt, was nur Du werden und sein kannst. Du bist einigartig in dieser Welt. Den Weg, den Du gehst, kannst nur Du gehen", predigte Oster. Er hob die Stellung Simon Petrus' hervor. Auch in ihm habe Jesus das gesehen, was Gott in ihn hineingelegt habe. 

Vom Versager zum Märtyrer

"Heute verehren wir Petrus als Märtyrer, aber das war er nicht von Anfang an", betonte Oster. "Das Evangelium erzählt uns, dass Petrus in den Augen Jesu ziemlich oft ein Versager war. Doch Jesus macht ihm das nicht zum Vorwurf." Statt dessen lasse Jesus Petrus spüren, dass er aus der Liebe Gottes lebe, so Oster und fragt: "Was bedeutet das für jeden Einzelnen von uns?"

Oster ermunterte die Jugendlichen, die Fastenzeit für konkrete Taten zu nutzen: "Nimm Dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um still zu werden und Gott zu danken", sagte Oster und forderte zudem die Gläubigen auf, jeden Tag etwas zu tun, "einfach nur für Jesus" - Dinge, die niemand sehe, aber die gut seien, sagte Oster im Ingolstadt.

"Jeder hat Fehler und Schwächen"

Das könne etwa eine Zuwendung zu Außenseitern in der Klasse sein oder die Hilfe beim Abwasch zu Hause. Durch gute Taten wachse das Gute, das Gott in jeden Menschen gelegt habe, sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Bischofskonferenz.

Menschen hätten Fehler und Schwächen, erklärte Oster. Auch Bischöfe, auch Pfarrer fühlten sich "immer wieder mal als Versager". Auch Petrus sei kein "großer Glaubensheld" gewesen und doch ein Vorbild für die Menschen. 

Letzter Tag der Frühjahrsvollversammlung

Die dortige Vollversammlung geht heute in ihren vierten und letzten Tag. Am Nachmittag will der Konferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, die Ergebnisse der viertägigen Beratungen vorstellen.

Dabei wird unter anderem der Umgang mit den kirchlichen Finanzen und die Ökumene zur Sprache kommen. Außerdem sollen auch erstmals Zahlen zu den Taufen bei Flüchtlingen genannt werden. Sie sind Teil einer Bilanz der kirchlichen Flüchtlingsarbeit.

An der Vollversammlung vom 19. bis 22. Februar 2018 im Hotel NH Ingolstadt in Ingolstadt (Bistum Eichstätt) nehmen 64 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz teil. Die Bischöfe befassten sich auch mit den Verständnisgrundlagen des Dialogs mit den Kirchen in Mittel- und Osteuropa und den Vorbereitungen für die Bischofssynode im Oktober 2018 in Rom.

Die Entwicklungen in der Notfallseelsorge sowie der weitere Umgang mit der Schöpfungs- und Sozialenzyklika Laudato si von Papst Franziskus standen ebenfalls auf der Tagesordnung.


Liebfrauenmünster Ingolstadt / © Martin Biallas (DR)
Liebfrauenmünster Ingolstadt / © Martin Biallas ( DR )
Quelle:
DR