Fest der Heiligen Familie im Kölner Dom

"Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es"

Am Fest der Heiligen Familie hat Norbert Feldhoff an die Vaterrolle Gottes erinnert. "Bereits Jesus sagte, dass wir Vater sagen dürfen. Dies sei der Inbegriff dessen, was wir unter einem liebevollen Vater verstehen, so der Dompropst bei seiner Predigt.

 (DR)

Ihm gehe es "eigentlich nur um einen einzigen Satz", so der ehemalige Kölner Generalvikar, zu Beginn seiner Predigt; mit der Lesung aus dem ersten Johannesbrief wolle er den Blick auf den Himmel richten: "Wir dürfen Gott im Himmel unseren Vater nennen und uns seine Kinder." Als Christen schauten wir auf eine umfassende Familie, zu der alle gehören.

"Der unbegreifliche Gott, die Quelle allen Lebens, den, den niemand fassen kann, das ist kein kaltes, unbegreifliches Schicksal, kein Fragezeichen". Es gebe heute leider Väter, die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Davon sollten wir uns aber nicht das Bild des liebevollen Vaters kaputt machen lassen, das es auch heute noch gebe.  

Allen etwas von der Liebe Gottes zukommen lassen
"Entscheidend ist, dass wir wirklich glauben, was im Johannesbrief gesagt wird: Sagt, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat. Wir heißen Kinder Gottes und sind es."

Christen müssten heute auch mit Ehe- und Familienbildern leben, die nicht ihren "christlichen Vorstellungen entsprechen", so Feldhoff. Entscheidend aber sei, dass "etwas von der unbegreiflichen Liebe des Vaters in die Welt und in die Familien" komme. "Der Auftrag, den wir haben, ist es, allen etwas durch unser Leben von der Liebe des Vaters zukommen zu lassen."

Stichwort Fest der Heiligen Familie
Das Fest der Heiligen Familie erinnert an Jesus, seine Mutter Maria und seinen (Zieh-)Vater Joseph von Nazaret. Darstellungen aus der Weihnachts?geschichte enthalten spätestens seit dem Mittelalter fast immer auch Abbildungen der Heiligen Familie, oft ergänzt durch Anna - nach apokryphen Evangelien die Mutter der Maria - und Elisabeth, die im Lukas?evangelium (1, 36) mit Maria verwandt war und in der Tradition als ihre Kusine gilt.

Die "Heilige Familie" ist eine Reduktion der Älteren Darstellungen der Heiligen Sippe. Die Verehrung der "Heiligen Familie" kam verstärkt im 17. Jahrhundert auf; im 19. Jahrhundert nahm sie von Kanada aus weltweit Aufschwung; 1844 wurde in Lüttich eine "Bruderschaft von der Heiligen Familie" gegründet, 1861 der "Verein der christlichen Familie", der von Papst Leo XIII. stark gefördert und weltweit verbreitet wurde. In den sozialen Umbrüchen der beginnenden Industria?lisierung wollte die katholische Kirche den Wert der Familie betonen, stellte sie als Vorbild vor Augen und förderte ihre Verehrung.

Als Fest durfte die Verehrung der Heiligen Familie ab 1893 auf Antrag am 3. Sonntag nach Epiphanias gefeiert werden; Papst Benedikt XV. führte 1920 das Fest für die ganze katholische Kirche am 1. Sonntag nach Epiphanias ein. Seit 1969 wird es am Sonntag nach Weihnachten gefeiert; falls kein Sonntag in die Weihnachtsoktav fällt, wird es am 30. Dezember begangen.

Quelle: heiligenlexikon.de