Pontifikalamt am Hochfest Mariä Empfängnis im Kölner Dom

"Ein einzigartiges Gnadenprivileg Gottes"

In seiner Predigt am Hochfest Mariä Empfängnis ermutigt Weihbischof Rolf Steinhäuser jeden Getauften dazu, eine Antwort auf Gottes Handeln zu finden. Er erklärt, warum mit der Gottesmutter die Geschichte Gottes mit dem neuen Menschen beginne.

Mariä Empfängnis / © dr (DR)
Mariä Empfängnis / © dr ( DR )

Mit der "Unbefleckten Empfängnis" ist die Gottesmutter gemeint. Dabei gehe es um ihre Empfängnis, also um den ersten Augenblick ihrer Existenz im Mutterleib ihrer Mutter. Weihbischof Rolf Steinhäuser bezeichnete dies als "ein einzigartiges Gnadenprivileg Gottes".

Der Begriff Erbsünde schaffe ebenso Schwierigkeiten. "Kann eine Sünde vererbt werden?", fragte der Kölner Weihbischof. "Dieser Knäuel der Missverständnisse ist nur schwer zu verstehen", stellte er weiterhin fest.  Doch wenn klar werde, dass mit der Sünde ein Mangel an Gott gemeint sei, verstehe man den Hintergrund des Hochfestes.

"Wie ein Kind, das in eine Familie hineingeboren wurde, was sie sich nicht aussuchen kann – aber Anteil am gesellschaftlichen Leben der Eltern hat und dadurch geprägt wird", erklärte Steinhäuser diese "Anfälligkeit zum Bösen", die der eigener Schuld vorgängig sei.

Maria als der neue Mensch

"So wie Eva der Typus des alten Menschen ist, so ist Maria der Typus des neuen Menschen", der zeige, was Gott an einem neuen Menschen vermöge. An ihr zeige Gott, wie er sich den Menschen eigentlich dachte. Für Weihbischof Steinhäuser steckt dahinter die Liebe Gottes: "Gott greift Maria heraus und beschenkt sie vom ersten Tag an mit Gnade, weil er liebt. Er überschüttet Maria mit seiner Liebe, die der Menschwerdung Gottes dienen soll."

Maria ratifiziere Gottes Handeln an ihr durch ihre freie Zustimmung, erst dadurch entstehe etwas Neues. Mit der Erwählung Mariens – der unmissverständlichere Begriff des heutigen Hochfestes – beginne die Geschichte Gottes mit dem neuen Menschen, so Steinhäuser.

Als Getaufter stehe man ebenso wie die Gottesmutter im Licht Gottes. In jeder heiligen Messe heiße es: "Der Herr ist mit Euch". Weihbischof Steinhäuser ermutigte am Ende seiner Predigt, dass jeder Gläubige darauf seine Antwort geben könne.

DOMRADIO.DE übertrug am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Rolf Steinhäuser. Es sang das Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Eberhard Metternich. An der Orgel: Winfried Bönig. Aufgrund des Adventssonntags wurde das Hochfest Mariä Empfängnis erst am 9. Dezember gefeiert. 


Marienstatue im Kölner Dom / © Kristina Kiauka (DR)
Marienstatue im Kölner Dom / © Kristina Kiauka ( DR )