Dritter Ostersonntag im Kölner Dom

"Die Liebe zu Gott ist wichtiger als jede Reform der Struktur"

Auf die Probleme bei der Reform der Kirche ist der Kölner Weihbischof Manfred Melzer am Dritten Ostersonntag eingegangen. In seiner Predigt sagte Melzer, die Liebe zu Gott sein wichtiger als jede Reform der Struktur. Dabei bezog er sich auf den ersten Paulus-Brief an die Korinther.

 (DR)

Paulus, so Melzer am Sonntagmorgen (22.04.2012) vor den Gläubigen  im Kölner Dom, erinnere uns an das, was Menschen nicht machen können: "Uns wird aus der Hand genommen, dessen wir uns so gerne rühmen: zu entdecken, was uns geschenkt wird und was machbar ist." Vor allem junge Menschen suchten nach Alternativen zum Bestehen und neuen Lösungen.



Doch entscheidend sei es, eine stärkere Bindung zum Auftrag der Kirche entwickeln. "Diese Liebe ist wichtiger als jede Reform der Struktur." Zwar sei Struktur wichtig, aber die Konzentration auf eine Reform eine Sackgasse. "Dann werden wir wahrgenommen als eine Kirche, die nur noch mit sich selber beschäftigt ist."



Eine Reform der Kirche, so der Kölner Weihbischof weiter, beginne nicht mit der Diskussion, sondern darauf zu hören, was Gott wichtig ist. "Wir dürfen Vertrauen haben - zum Lehramt, zu unseren Gemeinden, weil Gott an unseren Gemeinden so wirkt, dass die Gemeinden auch an uns wirken." Die komplexen Strukturen hätten sich entwickelt, damit sie unseren Aufgaben dienen. "Wenn die Liebe zu Jesus Christus auch bedeutet, zu entdecken was nicht machbar ist, ist das auch immer verbunden mit einem Abschied: Wir müssen manches lassen."