Domkapitular Trippen geht Geschichte und Bedeutung des Zölibats nach

Was Gott erwartet

Wenige Tage nach der Priesterweihe im Kölner Dom hat sich Domkapitular Norbert Trippen mit der Frage nach Geschichte und Bedeutung des Zölibats auseinandergesetzt. Jesus, so der Kirchenhistoriker beim Kapitelsamt am 13. Sonntag im Jahreskreis, sei im Lukas-Evangelium denen, die in seinen Dienst treten wollten, "erbarmungslos" begegnet.

 (DR)

Seine Forderungen seien weit über das hinaus gegangen, was wir heute erlebten. So hätten Priester inzwischen ein "gesichertes Einkommen" und "oftmals eine viel zu große Wohnung", sie seien weder besitz- noch heimatlos - so wie Jesus es vor 2000 Jahren bei seinem Weg nach Jerusalem den Menschen vorgegeben habe.

"Was erwartet Gott von denen, die er in den Dienst nehmen möchte?" Ob Gott heute einen Verzicht auf Ehe und Familie verlangen würde, lässt Trippen in seiner Predigt offen. Man müsse die Fragen nach dem, was Gott verlangt und verlangen darf, einkalkulieren - beantwortet werden könne sie nicht. "Wir sollten Gott bitten, dass er den neu geweihten Priestern, den Heiligen Geist schenkt."