Altenberger Licht feierlich ausgesendet

Zeichen des Friedens und der Versöhnung

Mit einer traditionellen Festmesse im Altenberger Dom wurde am Dienstag die feierliche Aussendung des Altenberger Lichts gefeiert. Dazu waren hunderte Jugendliche aus dem In- und Ausland angereist. Nun bringen die Jugendlichen das Licht der Osterkerze als Friedenszeichen in Gemeinden und Kircheneinrichtungen. Der Brauch war nach dem Zweiten Weltkrieg als Zeichen der Versöhnung entstanden.

 (DR)

Das diesjährige Motto lautete: "Vergib uns unsere Schulden". Mit Blick auf Finanz- und Umweltkrisen, die die Welt immer wieder einholen, hat der Initiativkreis junger Leute, die das Altenberger Licht jedes Jahr vorbereiten und durchführen, mit ihrer Jugendaktion eine klare Botschaft: "Setzt euch mit eurer Schuld auseinander und übernehmt Verantwortung. Diese Forderung geht an alle Menschen, keineswegs nur an politisch Verantwortliche oder spekulierende Finanzjongleure."



Die Bitte "Vergib uns unsere Schulden" ist dem wichtigsten christlichen Gebet, dem "Vater unser" entnommen. Dahinter steckt nicht der Glaube, Gott könne die Schulden bankrotter Staaten und verantwortungsloser Umweltpolitik vergeben. Die materiellen Schulden, die die Zukunft im Ungewissen lassen, sind Folgen moralischer Schulden.



"Die größte Schuld, die wir Menschen als Hypothek mit in unser Leben bringen, ist die Versuchung, selber Gott sein zu wollen", macht Pfarrer Mike Kolb Diözesanjugendseelsorger des Erzbistums Köln als die grundlegende Ursache aus. "Aber wir glauben daran, dass Gott uns in die Zukunft führt und dass wir eine Welt aufbauen können, die getragen ist von Mitmenschlichkeit, Verantwortung, Respekt und Güte."

Seinen Ursprung hat das Altenberger Licht in der Nachkriegszeit. Unter dem Erfahrungsschock des Zweiten Weltkriegs haben 1950 junge Menschen zum ersten Mal die Feier des Altenberger Lichts für die katholische Jugend Deutschlands auf den Weg gebracht.