Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis

St. Peter - mittelalterliches Sammelsurium aus drei Kirchen

Die Säkularisation und der Zweite Weltkrieg haben der Kölner Kirche St. Peter einen Zuwachs an bedeutenden historischen Glocken beschert.

Installation Act of God - Kunststation St. Peter  / © Christopher Clem Franken
Installation Act of God - Kunststation St. Peter / © Christopher Clem Franken

Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts viele Kölner Stiftskirchen überflüssig wurden, funktionierte man diese zu Pfarrkirchen um. Stattdessen wurden die meisten - weniger prächtig ausgestatteten - Pfarrkirchen Kölns abgebrochen. Die Ausstattung wanderte dann in andere Kirche, wo sie zum Teil heute noch zu finden ist. St. Peter ist eine der wenigen erhaltenen Pfarrkirchen Kölns. Von ihrem ursprünglichen Geläut sind nur noch die Petrusglocke von 1393 als ältestes datiertes, noch in Köln hängendes Instrument sowie die ganz kleine ebenfalls dem Hl. Petrus geweihte Angelusglocke aus dem Jahr 1700 erhalten. Beim Teilabbruch von St. Maria Ablass erhielt St. Peter einige der dort im Turm befindlichen Glocken, von denen noch die große Marienglocke von 1416 erhalten ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die benachbarte ehem. Stiftskirche St. Cäcilien in ein Museum umfunktioniert und deren Kirchturm nicht mehr wiedererrichtet. Die beiden erhaltenen Glocken wurden auf die Türme von St. Peter und St. Maria in Lyskirchen verteilt. 2005 kam die Christusglocke des 14. Jahrhunderts aus Lyskirchen zurück und hängt nun im Turm von St. Peter. Heute hängen dort insgesamt sieben Glocken mit einer sehr außergewöhnlichen Disposition, die aus mehreren aufeinander folgenden Halbtonschritten besteht.