Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis

St. Mauritius - Stiftung für die Taufkirche

Im Turm von St. Mauritius in der südlichen Altstadt hängt Kölns drittgrößtes Geläut. Die kleinste der fünf Glocken wurde von Konrad Adenauer gestiftet, der in dieser Kirche getauft worden war.

St. Mauritius in Köln / © Alex Foxius (Erzbistum Köln)

Nur der Turm und die Grundmauern sind von der einst prächtigen neugotischen Kirche St. Mauritius am Mauritiussteinweg übriggeblieben. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg in modernen Formen wurde auch die Frage nach einem adäquaten Glockengeläut angegangen. Unter drei Vorschlägen des Sachverständigen wählte die Gemeinde die größte Lösung aus. Das Geläut wurde in mehreren Etappen angeschafft, als letzte die rund fünf Tonnen schwere Mauritiusglocke gegossen. Die kleinste der fünf Glocken ist dem Hl. Konrad von Parzham geweiht und eine Stiftung des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, der am 25. Januar 1876 in der Mauritiuskirche getauft wurde. Es ist jedoch nicht Adenauers einzige Glockenstiftung. Auch für seinen Wohnort Rhöndorf stiftete er das aus vier Stahlglocken bestehende Geläut sowie die große Christusglocke von St. Johann Baptist in Bad Honnef oder die Stundenglocke des Kölner Rathauses, weiß Rüdiger Pfeiffer-Rupp vom Deutschen Glockenmuseum. Als Oberbürgermeister der Stadt war Adenauer auch maßgeblich an der Beschaffung der als "decke Pitter" bekannten Petersglocke des Domes beteiligt. Dass es für St. Mauritius nur die kleinste Glocke war, die von ihm gestiftet wurde, hängt wohl damit zusammen, dass kleine Glocken auf den Anfang des Menschen verweisen und daher auch als Taufglocken verwendet werden.