Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis

Basilika St. Aposteln - ein Geläut wie eine Gemeinde

Die Basilika St. Aposteln besitzt in ihrem Westturm ein sechsstimmiges Geläut, das aus ganz unterschiedlichen Glocken des 16., 20. und 21. Jahrhunderts besteht.

Basilika St. Aposteln in Köln / © Alex Foxius (Erzbistum Köln)

Kernbestand sind die drei Glocken des Johann von Andernach aus dem Jahr 1507. Ursprünglich gehörte noch eine vierte Glocke dazu, die solistisch für die Gottesdienste der Pfarrgemeinde genutzt wurde, während die drei großen dem Stift dienten. Bei der Aufhebung des Stifts zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte die kleine Adauctusglocke nach Rheinkassel, wo sie heute noch hängt. 1927 wurde das dreistimmige Geläut um zwei weitere Instrumente erweitert, darunter die große klangvolle Görresglocke, die jeden Freitag um 15 Uhr zur Sterbestunde des Herrn zu hören ist. Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieben alle Glocken erhalten, was das Apostelngeläut neben dem des Domes zu einem großen Ausnahmefall in der Kölner Glockenlandschaft macht. 2005 weihte Papst Benedikt XVI. die nach seinem Vorgänger Johannes Paul II. benannte große Weltjugendtagsglocke. Diese ist ein klanglich hervorragendes Instrument, auch wenn sie tonlich etwas zu hoch geraten ist. Die akustischen Querstände im recht heterogenen Geläut der Basilika sind jedoch nicht ohne Reiz und spiegeln im Grunde das wider, wie auch eine Gemeinde kein einheitlicher Block ist, sagt Kantor Friedhelm Hohmann.