Gedanken zum Advent

Bischof Wilhelm Schraml (Bistum Passau)

Auch 2012 haben deutsche Kardinäle, Bischöfe und Weihbischöfe für domradio.de ihre Gedanken zum Advent aufgezeichnet. Heute mit Bischof Wilhelm Schraml aus dem Bistum Passau.

 (DR)

Verehrte Schwestern und Brüder. In den Tagen des Advents sind bei uns in Passau sehr kostbare Krippen ausgestellt. "Transeamus, geh'n ma Krippen schau'n", so heißt es im Titel der Einladung. Tatsächlich bringen Krippen in Bewegung. Wir gehen hin und schauen und staunen vor den kunstvollen Figuren und Landschaften. Das alles aber meint noch viel mehr. Sie wissen, wir stehen im Jahr des Glaubens. Und gerade in diesem Jahr des Glaubens, sind wir auf dem Weg, die Schönheit unseres Glaubens wiederzuentdecken. Wir wollen uns erneut begeistern lassen von der Begegnung mit Jesus Christus, den wir bekennen als den menschgewordenen Gottessohn, geboren von der Jungfrau Maria. Christus bewegt die Menschen. Alle Personen einer Krippe machen sich auf den Weg. Maria und Josef, die Hirten, die Könige. Sie verlassen ihre häusliche Umgebung. Sie setzen sich dem Unbekannten aus. Sie gehen in die Fremde, ohne zu wissen, was da auf sie zukommt und was sie erwartet. Und auf dem Weg geschieht Wunderbares. Sie erfahren die Geburt des göttlichen Kindes. Und dabei entdecken sie aber auch ihr eigenes Leben wieder ganz neu. Sie gehen mit einer neuen Sicht der Dinge zurück in ihr Heim, innerlich reich beschenkt. Betlehem, die Geburt des Sohnes Gottes, macht lebendig und hält lebendig. Wie Christus als Begleiter aus der Wüste zu den Orten des Lebens aufbrechen, dazu lädt uns der Heilige Vater Papst Benedikt XVI. ein im Jahr des Glaubens. Staunen, anbeten und das eigene Herz geben. Daraus erwächst Freude am Glauben. Sich von Christus anrühren lassen. Sich auf den Weg zu ihm machen. Vor einer Krippe verweilen. Still werden und darüber zu staunen, dass Gott so groß ist, dass er einer von uns wird und ein Herz für uns Menschen hat. Ich wünsche ihnen gesegnete Adventstage.