Gedanken zum Advent

Erzbischof Robert Zollitsch (Erzbistum Freiburg)

Auch 2012 haben deutsche Kardinäle, Bischöfe und Weihbischöfe für domradio.de ihre Gedanken zum Advent aufgezeichnet. Heute mit Erzbischof Robert Zollitsch aus dem Erzbistum Freiburg.

 (DR)

Liebe Freunde von Domradio Köln, liebe Schwestern und Brüdern im Glauben. Im Oktober war ich drei Wochen in Rom bei der Bishofssynode. Mehr als dreihundert Bischöfe und Berater von allen Kontinenten unserer Erde haben dort intensiv über Wege der Neuevangelisierung beraten. Wir haben uns der Frage gestellt: Wie können wir heute die Botschaft des Evangeliums authentisch leben und andere für den Glauben an Jesus Christus begeistern und gewinnen? Es geht darum, nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir das umsetzen können, was uns bereits Johannes der Täufer vorgelebt hat und wozu er uns ermutigt: Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm die Straßen. Gerade die Tage im Advent laden uns ein, einen Gang zurückzuschalten, innezuhalten, zur Besinnung zu kommen. Und mit Blick auf unser Leben und unser Zusammenleben sensibel zu werden für den eigenen Weg des Glaubens und vor allem für den geistlichen Straßenbau. Suchen wir deshalb nach Wegen um Gott in unseren Terminkalender einen zentralen Platz zu reservieren. Achten wir auch auf die Schlaglöcher, Umleitungen und Straßensperrungen, die eine Begegnung mit Jesus Christus in unserem Alltag erschweren. Dann kann die Vorbereitung auf Weihnachten zu einer Zeit der Neuevangelisierung für uns selbst werden. Weil wir mehr und intensiver mit der Botschaft des Evangeliums in Kontakt kommen. Und diese stete Hinwendung zu Gott und Ausrichtung auf ihn in meinem eigenen Leben ist Ausgangspunkt und Fundament der Neuevangelisierung unserer Mitmenschen. Nicht nur im Advent sondern täglich neu dürfen wir uns deshalb zum Start in den neuen Tag zurufen lassen: Bereite dem Herrn den Weg, ebne ihm die Straßen. In diesem Sinn wünsch ich Ihnen und Allen eine gesegnete und bewegte Adventszeit.