Gedanken zum Advent

Bischof Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen)

Auch 2012 haben deutsche Kardinäle, Bischöfe und Weihbischöfe für domradio.de ihre Gedanken zum Advent aufgezeichnet. Heute mit Bischof Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen).

 (DR)

Die Adventstage nutzen wir, um auf Weihnachten zuzugehen. Was feiern wir an Weihnachten? Es ist für ganz viele Menschen ein Fest der Familie, auch wenn es die Familie in ihrer idealtypischen Form oft nicht mehr gibt. Auf jeden Fall ein Fest von Menschen, die in besonderen Bindungen miteinander leben, die einander tragen, stärken und stützen. In diesem nun zu Ende gehenden Jahr 2012 haben wir im Bistum Essen eine Familienkampagne durchgeführt mit dem Motto: "Bindung macht stark". Das zeigt, um was es uns geht als Kirche und wofür wir auch mit vielen Menschen in unserer Gesellschaft da sein wollen, nämlich dafür, dass Menschen Mut finden, sich aneinander zu binden, miteinander Familie zu sein und auf diese Weise zu zeigen, wir leben mitten in dieser Welt zur Unterstützung vieler anderer. Dabei ist uns Katholiken klar, wir haben ein hohes Ideal, das wir stärken und stützen wollen. Wir nehmen aber auch alle anderen Menschen mit. Es geht darum, in unserer Gesellschaft zu zeigen: Bindung macht stark auf allen Ebenen. Gleichzeitig geht ein spannendes Jahr für unser Bistum zu Ende, das mit dem Dialogprozess verknüpft ist. Es war eine wichtige und für unser Bistum  - was seine Selbstvergewisserung angeht - wichtige Etappe. Es ging darum zu zeigen: Wir haben Zukunft auf katholisch. Wir haben begonnen mit einem geistlichen Impuls. Wir haben uns über die Zukunft der Gemeinden in einem ersten Schritt unterhalten und dabei auch gesehen, es gibt viele krisenhafte Situationen, die als Katholiken uns betreffen. Und gleichzeitig haben wir auch den Mut gefunden, noch einmal zu zeigen, was es heißt, ein offenes Ohr zu haben, starke Worte zu finden für die Zukunft und dabei auch erste konkrete Schritte zu tun. Das hat uns Mut gemacht für uns im Bistum. Wir haben, finde ich, auf neue Weise Sprechen gelernt. Im Glauben für eine positive Zukunft der Kirche im Ruhrbistum. Wenn ich Ihnen das heute erzähle im Blick auf Weihnachten, das Familienfest der Katholiken, der Christen rückt näher, gleichzeitig auch ein wichtiges Fest für uns als Kirche, weil Jesus wirklich als Mensch mitten unter uns ist. Dann feiern wir das an diesem dritten Adventssonntag, den wir „Gaudete“ Sonntag nennen, mit einem wirklichen inneren Gefühl von Freude, ich zumindest tue das. Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Zugehen auf das Weihnachtsfest mit dieser inneren Freude, dass es sich lohnt, sich durch Bindung stark zu machen und gleichzeitig darauf zu setze: Wir haben Zukunft auf katholisch. Frohe Adventstage Ihnen.