Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Samstag, 23. März 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Msgr. Gerhard Dane (DR)
Msgr. Gerhard Dane / ( DR )

 

Heiliges Evangelium nach Johannes 11, 45-57

In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Hörerin, lieber Hörer,

ehrlich gesagt, auch mir ist dieses Evangelium nicht sehr vertraut. Wir haben halt Samstags kaum noch irgendwo heilige Messen, außer natürlich den Vorabendmessen zum Sonntag aber da ist dann wieder ein anderes Evangelium dran.  Der Kernsatz für das Verständnis dieses Textes aus dem 11. Johanneskapitel ist für mich "was meint ihr, wird er zum Fest kommen". Wir wissen, dass er zum Fest kam aber ich denke das diese Frage nicht historisch nur gemeint ist. Kommt er zu unserm Fest, kommt Jesus zu unserem Fest das wir heute Abend beginnen, zu dem großen einwöchigen Osterfest. Sie werden vielleicht sagen - ja, ist doch wohl selbstverständlich, ist es wirklich so selbstverständlich? Bleiben wir nicht mit vielen unserer Feiern auch eher bei uns, dass liturgisch korrekt ablaufen oder das wir sie sogar ohne Gottesdienst feiern, ohne direkte Begegnung mit ihm und uns mit dem Färben von Ostereiern, dem Herrichten des Frühlingsgartens und andern auch schönen Dingen begnügen? Die entscheidende Frage: kommt er auch zum Fest? Ist er für uns die Hauptperson der wir uns nachordnen? So wichtig die einzelnen Festvorbereitungen sind, so wichtig viele, viele kleine Fragen zu beantworten sind die das Fest ganz gelingen lassen, er ist es dem wir den Weg bereiten. Er, über den wir sprechen sollten. Er, mit dem wir sprechen sollten. Wen jemand weiß wo er sich aufhält soll er es melden, klingt wie ein Fahndungsbefehl. Verstehen wir ihn einmal anders, wenn Sie wissen wo er sich aufhält, wenn Sie wissen wo man ihn besonders gut in unsern Tagen und in diesen Tagen begegnen kann, dann sagen sie es anderen. Melden Sie es ihren besten Freunden, ihren Verwandten. Laden Sie sie ein mindestens zu einem der kommenden Gottesdienste mitzugehen. Da hält er sich nämlich auf, in unserer Liturgie, in unseren Feiern besonders deutlich zu hören und zu spüren. Wenn er sich da nicht aufhält oder gar nicht aufhalten darf dann blieben wir besser zu Hause.