Zelenkas Requiem in d

"Der Tod wird erschauern"

Mehrere Totenmessen komponierte der böhmische Komponist Zelenka im Laufe seiner Dienstzeit in Dresden - getragen werden die Werke von der Hoffnung auf Auferstehung. Bei aller Düsterheit scheint in allen Totenmessen das "Lux aeterna" durch.

Totenkopfdarstellung auf barocker Grabplatte / © Mathias Peter (DR)
Totenkopfdarstellung auf barocker Grabplatte / © Mathias Peter ( DR )

Bei der Vertonung der Totenmesse denken Musik-Freunde sofort an das unvollendet gebliebene Requiem in d von Wolfgang Amadeus Mozart.

Das ist eher düster, an einigen Stellen fast beklemmend komponiert und insgesamt ein großartiges Werk. Doch Totenmessen klangen im 18. Jahrhundert nicht immer so.

Der böhmische Barock-Komponist Jan Dismas Zelenka vertonte als Hofmusiker in Dresden das Requiem mehrmals. Die Kompositionen entstanden etwa 50, 60 Jahre früher,  haben alle ungefär die Länge des Mozart-Requiems und natürlich den gleichen Text – denn der ist ja von der Kirche vorgegeben.

Auffällig ist allerdings, dass Zelenkas Werke eher feierlicher, hoffnungsvoller gehalten sind. Die Hoffnung auf das Ewige Leben nach dem Tod scheint zu überwiegen, die Schrecken vor dem Jüngsten Gericht, die Mozart genial im "Dies Irae, Dies Illa" darstellt, fallen bei Zelenka blasser aus. Dazu kommt, dass Zelenka seine Totenmessen eher als Gebrauchsmusik im besten Sinne, sozusagen für den höfischen Alltag schrieb, während bei Mozart das Werk bis heute sagenumwoben ist und der Salzburger während des Komponierens verstarb.

In Musica erklingt das Requiem in d ZWV 48.

Außerdem:

Konzertmitschnitt der geistlichen Oper von Emilio de` Cavalieri "Spiel von Seele und Körper"

Die Komposition entstand in der musikalischen Übergangszeit der Renaissance zum Barock. "Rappresentatione di anima e corpo", so nannte Cavalieri das Werk, das eine Mischung aus Mysterienspiel, frühe Oper und Oratorium ist. Geschrieben wurde es für das Heilige Jahr 1600 in Rom. Die Uraufführung war in einem "Oratorio", dem Gebetsraum eines Klosters, zugleich gab es eine opernähnliche Inszenierung mit Kostümen und Kulissen.

Thema ist der Himmel als Erfüllung aller menschlichen Hoffnung. Verschiedene Personen treten auf; allegorische Figuren wie Verstand und Zeit, verdammte Seelen und Engel.

Studierende und Lehrende der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal, haben das Werk am 8. Juli 2012 in Düsseldorf aufgeführt, in "Musica" gibt es den Live-Mitschnitt.


Quelle:
DR