Wie Beethoven seine eigenen Werke uraufführte

"Allein Freyheit"

2020 ist das Beethoven-Jahr schlechthin - doch nur einfach Werke des Bonner Komponisten aufzuführen, reicht dem Kölner Gürzenich-Orchester nicht. Mit einem besonderen Konzertkonzept geht es der Frage nach, wie und in welchem Rahmen seine Werke damals uraufgeführt wurden.

Ludwig van Beethoven (1770-1827) / © Everett Historical (shutterstock)
Ludwig van Beethoven (1770-1827) / © Everett Historical ( shutterstock )

Patrick Hahn als Dramaturg und künstlerischer Programmplaner beim Gürzenich-Orchester erklärt im Domradio-Interview, wie diese besonderen Konzerte im Februar in der Kölner Philharmonie ablaufen werden und warum Beethoven bei den Uraufführungen im Rahmen seiner Akademie-Konzerten die Eintrittskarten persönlich verkaufte.

Musik von Ludwig van Beethoven in "Musica":

Violinkonzert op. 61

"Allegretto" aus der Sinfonie Nr. 7

Außerdem im Programm:

Am Fest Darstellung des Herrn / Mariä Lichtmess erklingen deutsche und lateinische Vertonungen des „Nunc dimittis“, dem Lobgesang des Simeon aus dem Neuen Testament.

Eine frühe Komposition aus der Renaissance stammt von Costanzo Festa. Als Komponist war er einer der Begründer der Römischen Schule der Hochrenaissance. Festa gilt als erster namhafter italienischer Vertreter des so genannten durchimitierenden Vokalstils, der typisch für die Renaissance wurde.

Von Johann David Heinichen erklingt ein Werk in der deutschen Übersetzung. Er feierte Anfang des 18 Jahrhunderts als Opernkomponist und Kapellmeister am Dresdener Hof große Erfolge.

Typisch für die Musik aus dieser Zeit ist eine Frische im Stil, sehr lebendig, um größtmöglichen Ausdruck bemüht. Vermutlich für die Leipziger Neukirche schrieb Heinichen eine Vertonung in Kantatenform. Das heißt, der Text des Lobpreises wird abschnittsweise und in wechselnder Besetzung durch die Musik interpretiert.


„Nunc Dimittis“ - der Lobgesang des Simeon / © Matthias Friebe (DR)
„Nunc Dimittis“ - der Lobgesang des Simeon / © Matthias Friebe ( DR )