Telemanns Oratorium „Der Tag des Gerichts“

Wider die Unmoral

Zur moralischen Erbauung des Publikums schrieb der 80jährige Telemann das Singgedicht über das Jüngste Gericht.

 (DR)

In vier Betrachtungen malt das Werk in farbiger Barocksprache die Schrecken von Gottes Gericht – Telemann beschreibt in apokalyptischen Bildern die Folgen der Sünden der Menschen: der Donner grollt, der Engel der Rache tritt auf, aber auch der gütige Jesus und der Chor der Gläubigen.

In Musica erklingen Auszüge des Oratoriums, das als Alterswerk von Telemann sein ganzes kompositorisches Spektrum zeigt.

Außerdem erklingt Musik zum Trauermonat November:

Der Renaissance-Komponist Cristobal de Morales vertonte ein spezielles Stundengebet, das für die Toten gebetet, beziehungsweise gesungen wurde.

Zur Totenmesse, dem Requiem, gehörte über Jahrhunderte nämlich auch das  Stundengebet zum Totengedenken, das so genannte Officium defunctorum.

Der Aufbau dieses lateinischen Gottesdienstes ist ungewöhnlich.

Textliche Grundlage ist das Buch Hiob aus der Bibel zum Thema Sterben, Vergänglichkeit des Menschen, aber auch die Hoffnung auf Rettung durch Gott. Dazu gibt es Antwortgesänge, bestehend aus Psalmen, die im inneren Zusammenhang zu den Hiob-Texten stehen.

(Wiederholung vom 13.11.2016)