Vor allem Familien und die Kinder leiden darunter. Der Teufelskreis schließt sich, wenn Kindern aus Alkoholikerfamilien später selber zur Flasche greifen. Die Synode der Ukrainisch-Griechisch-Katholischen Kirche hat im Oktober 2006 beschlossen, sich gegen den Alkoholmißbrauch stark zu machen. Unter dem Motto „Für ein Leben ohne Alkohol" beginnt im Herbst eine breit angelegte Informations- und Aufklärungskampagne, die über 1 ½ Jahre laufen soll. Ihre Arbeit konzentriert sich dabei auf folgende Bereiche:
1. Fortbildungen für Priester im Bereich der pastoralen Arbeit zur besseren Betreuung von Alkoholabhängigen und ihren Angehörigen,
2. Informationskampagen zur Alkoholprävention bei den Gläubigen, insbesondere für Teenager, Familien und Angehörigen von Alkoholkranken,
3. und schließlich die Beratung und Betreuung von Alkoholabhängigen selbst.
Die Kampagne soll in allen Diözesen der Ukrainisch-Griechisch-Katholischen Kirche stattfinden. Dabei sollen vor allem auch Gebiete ausgewählt werden, in denen es bisher keine staatlichen Angebote und Hilfen für Alkoholabhängige gibt. Dabei werden, um langfristig erfolgreich sein zu können, immer auch Multiplikatoren auf Gemeindeebene ausgebildet. Renovabis unterstützt das Projekt mit 20.000 €.
Unterstützung der griechisch-katholischen Kirche im Kampf gegen Alkoholmißbrauch
„Für ein Leben ohne Alkohol“
Alkoholismus ist in der ukrainischen Gesellschaft ein großes Problem. Waren es im Jahr 2002 noch 700.000 Personen alkoholabhängig, so ist ihre Zahl nach offiziellen Angaben im Jahr 2006 auf 900.000 Personen gestiegen. Die Dunkelziffer liegt nach Expertenmeinung sogar um das Vierfache höher. Der ukrainische Autor Serhij Zhadan hat das Problem in einem Interview so zusammengefasst: „In Osteuropa kämpfen traditionell alle verbissen gegen Hanf, aber Wodka wird verharmlost und kostet bei uns so viel wie Coca-Cola.“
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