Händels berühmtestes Oratorium „zwischen den Jahren“

Der Messias

Als in London die Opern von Händel nicht mehr gefragt waren, verlegte sich der Sachse auf biblische Erzählungen - so entstanden seine Oratorien. "Der Messias" dürfte vor allem durch das berühmte "Halleluja" das beliebteste sein.

Händel-Statue auf dem Marktplatz in Halle an der Saale / © Mirko Kuzmanovic (shutterstock)
Händel-Statue auf dem Marktplatz in Halle an der Saale / © Mirko Kuzmanovic ( shutterstock )

Der erste Teil schildert die Ankündigung vom Kommen Jesu Christi in die Welt. Darin zitiert Händel in Auszügen das Lukasevangelium, das von der Geburt im Stall von Bethlehem erzählt. Händel kombiniert Texte aus dem Alten und Neuen Testament, um in Chören, Arien und Rezitativen das Weihnachtsgeschehen zu vermitteln.

Besetzt ist das Werk für 4 Solisten, gemischten Chor und Orchester. Das Gesamtwerk schildert nicht nur die Geburt von Jesus Christus, sondern im zweiten und dritten Teil sein Leiden, Sterben und die Auferstehung.

Uraufgeführt wurde das Werk mit großem Erfolg 1742 in Dublin.

Das Oratorium hat maßgeblichen Anteil daran, dass Händel im Gegensatz zu Johann Sebastian Bach oder Antonio Vivaldi nie in Vergessenheit geriet und es eine durchgehende Rezeption seiner Werke gibt.

Bis heute wird der Messias weltweit aufgeführt.

 In Musica erklingt der erste Teil. Der beginnt mit den alttestamentlichen Prophezeiungen auf die Rettung der Menschen durch die Geburt des Menschensohnes. Dann folgt die Schilderung der Begegnung der Hirten mit dem Engel auf dem Felde.

Außerdem:

"Weihnachtshistorie" von Heinrich Schütz

Genau hundert Jahre vor Georg Friedrich Händel wurde Heinrich Schütz geboren. Er hat vor allem mit seinen Chorwerken maßgeblich die Musikentwicklung zu seiner Zeit vorangetrieben.

Er verband die deutsche Musiktradition mit dem farbigen und affektreichen Kompositionsstil der Italiener. Auch seine Erzählung der Weihnachtsgeschichte setzte damals Maßstäbe. Sie war überaus aufwändig komponiert und besetzt.

Ähnlich wie beim berühmten Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach erzählt ein Evangelist anhand des Lukas- und Matthäusevangeliums die Geschichte von der Geburt des Jesuskindes.

Seine Weihnachtshistorie – wie die Komposition oft genannt wird – beginnt mit der Volkszählung von Kaiser Augustus und endet mit dem Kindermord von Bethlehem durch Herodes. Die Erzählung wird an acht Stellen unterbrochen durch so genannte Intermedien. Diese sind entweder solistisch oder durch eine kleine Sängergruppe besetzt.

Die Engel auf dem Feld singen, die Weisen aus dem Morgenland erscheinen, ein Engel befiehlt Josef vor Herodes zu fliehen – mit diesen Einschüben lockert Schütz die Erzählung auf. Am Anfang und Ende der Weihnachtshistorie steht je ein aufwändig komponierter Chorteil. Schütz zählt diese zu den acht Einschüben und spricht deswegen in Bezug auf die Weihnachtshistorie von zehn Konzerten.