Geistliche Musik am Palmsonntag

"Wir setzen uns mit Tränen nieder"

Am Palmsonntag wird in der Liturgie schon angedeutet, was in den Tagen der Karwoche folgen soll: die Kreuzigung Jesu. Die Leidensgeschichte, vor allem in der Erzählung des Evangelisten Matthäus, ist in der Musikgeschichte eindrucksvoll vertont worden.

Kreuzigung Christi / © Simon de Vos
Kreuzigung Christi / © Simon de Vos

Mit dem Palmsonntag ist die Kirche in die Heilige Woche eingetreten. In der Liturgie, wenn auch nicht öffentlich gefeiert in diesem Jahr, wird zunächst der Einzug Jesu in Jerusalem verkündet. Aus dem "Hosianna" und dem Jubel wird aber schnell das „Kreuzige ihn“. Im gleichen Gottesdienst wird bereits die Passion gelesen, die Leidensgeschichte, die andeutet, was in den kommenden Tagen passieren wird. Jesus stirbt an Karfreitag am Kreuz. Im jährlichen Wechsel werden die Leidensgeschichten nach Matthäus, Markus und Lukas vorgelesen, in diesem Jahr ist Matthäus-Jahr. 

Im Mittelpunkt der Sendung steht die Vertonung von Heinrich Schütz, geschrieben und uraufgeführt im Jahr 1666 und ganz nah am biblischen Text geblieben. Die weltberühmte Vertonung von Johann Sebastian Bach wird auch in Auszügen zu hören sein, vor allem der bewegende Schlusschoral "Wir setzen uns mit Tränen nieder".

Außerdem das Stück "Litania" von Heinrich Schütz. Es ist eine Litanei, eine Anrufung Gottes mit der Bitte um Hilfe. Sehr passend in dieser Zeit, in der die Auswirkungen der Corona-Pandemie so deutlich zu spüren sind, wenn der Chor eindringlich singt: „behüte uns, lieber Herre Gott“.