Kantaten von Telemann und Buxtehude

Es muss nicht immer Bach sein...

Wenn in Musikliebhaberkreisen das Wort Kantate fällt, denkt wohl fast jeder an die etwa 200 Werke von Johann Sebastian Bach. Allerdings haben auch andere Komponisten des 18. Jahrhunderts für den evangelischen Gottesdienst Kantaten geschrieben – so zum Beispiel Georg Philipp Telemann oder etwas früher Dieterich Buxtehude.

Johann Sebastian Bach  (KNA)
Johann Sebastian Bach / ( KNA )

Die Kantate war die zentrale musikalische Form im evangelischen Gottesdienst im 17. und 18. Jahrhundert. Anders als bei Messvertonungen im katholischen Gottesdienst, bei der der Text der 5 Teile immer gleich ist, hatte jede Kantate ihren je eigenen Text.

Der bestand meistens aus Bibelzitaten und frei gedichteten Teilen, die aber im Bezug zu den jeweiligen Lesungen des betreffenden Sonntags standen. Bisweilen wurden fast komplette Psalmen verwendet oder auch Kirchenlieder. Die einzelnen Teile wurden vor und nach der Predigt aufgeführt, oder am Stück nach dem Evangelium. Die Besetzung variierte dabei, es gab Solo-Kantaten für nur einen Sänger mit Generalbass  bis hin zu Kompositionen mit vier Solisten, Chor und Orchester.

Auf katholischer Seite wurden in dieser Zeit vor allem die Texte der Psalmen für die Vespergottesdienste und die 5 Teile des Messordinariums vertont, bekannte Namen waren Scarlatti, Fux, Zelenka oder auch Lotti. Die geistliche Musik der Barock-Zeit in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts besteht also aus deutlich mehr als "nur" die ungefähr 200 erhaltenen Kantaten von Johann Sebastian Bach. In der Sendung "Musica" gibt es Klangbeispiele von Telemann, Buxtehude, Francesco Scarlatti und Franz Tunder.

Programm:

Telemann:

Deus iudicium

Ach wie flüchtig

Seid getreu

Buxtehude

Wo soll ich fliehen hin

Scarlatti:

Dixit Dominus

(Wiederholung vom 08.10.2017)

 


Quelle:
DR