Schwester Katharina über Versöhnung im Advent

"Eine Chance zum Neustart"

Sich mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit Gott versöhnen - dazu bietet gerade der Advent eine gute Möglichkeit, meint Schwester Katharina Hartleib. Ein "Tag der Versöhnung" sei deshalb eine sinnvolle Idee.

 (DR)

Herzlich Willkommen zum Morgengebet. Ich bin Schwester Katharina und freue mich, mit Ihnen in der Adventszeit immer morgens zu beten. Heute mache ich mich jetzt gleich auf den Weg zur Ursulinenschule nach Hersel. Es ist der Tag der Versöhnung an dieser Schule. Vor vielen Jahren hatte der dortige Schulseelsorger diese Idee und seither gibt es diesen Tag - einen in der Fastenzeit und einen im Advent. Er beginnt mit einem Gottesdienst und dann haben die einzelnen Klassenstufen Zeit zu persönlichen Gesprächen und auch zur Beichte.

Mich beeindruckt und beansprucht dieser Tag immer sehr, weil ich da von so viel Leid und Kummer und Sorgen höre: von getrennt lebenden Eltern, von Mobbing in der Schule und unter Freundinnen, von der Angst, wegen eigener Fehler und Schwächen nicht akzeptiert und geliebt zu sein und von noch so viel mehr. Aber ich höre auch immer wieder, dass diese jungen Mädchen ein ziemlich gutes Gespür für die wirklich persönliche Schuld haben und oft sehr froh sind, es mit jemandem besprechen zu können, es zu klären. Und dann in der Beichte beim Priester Vergebung und die Chance zum Neustart zu finden.

Mal so einen Tag nehmen und sich mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen, den Kollegen, den Freunden und auch mit Gott zu versöhnen, ist, glaube ich, eine gute Idee für den Advent.


Schwester Katharina / © Alexander Foxius (DR)
Schwester Katharina / © Alexander Foxius ( DR )
Quelle:
DR