Impuls von Schwester Katharina

Einander Türen öffnen

Im Schwesternkonvent der Franziskanerinnen in Olpe stehen die Türen schon mal weit auf. Für Schwester Katharina bedeutet das freitags, es ist Putz- und Aufräumtag. Gäste und auch kleine Mitbewohner fühlen sich dadurch erst recht willkommen. 

 (DR)

Freitags oder Samstags bringe ich die Schwesternetage in unserem Haus auf Vordermann und putze und räume auf. Die Etagentür zum Treppenhaus ist dann meistens zu, und wenn ich den Müll runter gebracht habe, dann lasse ich die Tür offen. Und dann kommt ganz oft aus der oberen Etage der Jubelruf des vierjährigen Sohnes unserer ägyptischen Gastfamilie: "Juhu, Mama. Die Tür ist offen, Ich gehe runter zu den Schwestern."

Dann kommt er und will mir helfen, beim Staubwischen, aufräumen, fegen, Staubsaugen und wischen. Allein wär ich ja sehr viel schneller fertig, aber so ist es natürlich sehr viel vergnüglicher. Wir plaudern und wischen, ich beantworte unzählige "Warums" und wir singen gegen den Lärm des Staubsaugers vom lieben Advent.

Manchmal ist es eben ganz einfach: Eine Tür zu einander zu öffnen, öffnet auch eine Tür, damit Gott kommen kann. "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehren einziehe" ist ein sehr schöner Kanon, aber was heißt es denn die Türen in der Welt weit zu machen. Ich verstehe es so, dass ich meine eigenen inneren und äußeren Türen und Tore zu meinen Mitmenschen öffnen will, damit wir rauskommen aus unserer Verschlossenheit und Gott und die Menschen bei mir und bei uns ankommen können.


Schwester Katharina / © Alexander Foxius (DR)
Schwester Katharina / © Alexander Foxius ( DR )